FC Zürich: Steht der Club nach Platz acht vor dem grossen Umbruch?
Mit Platz acht und langem Zittern um den Klassenerhalt hat der FC Zürich eine schwache Saison hinter sich gebracht. Kommt es jetzt zum grossen Umbruch?
Das Wichtigste in Kürze
- Beim FC Zürich stehen in der Sommerpause einige Wechsel bevor.
- Toni Domgjoni verlässt den Club in Richtung Vitesse Arnheim.
- Bleibt Massimo Rizzo weiterhin Trainer?
Mit dem 4:1-Sieg gegen den FC Vaduz gelingt dem FC Zürich wenigstens noch ein versöhnlicher Saison-Abschluss. Das Team beweist im strömenden Regen Charakter, spielt im Abstiegs-Fernduell zwischen Vaduz und Sion fair.
Doch Präsident Ancillo Canepa lässt sich durch die drei Punkte wohl nicht täuschen. Der FCZ hat erneut eine enttäuschende Saison hinter sich.
Der frühe Trainerwechsel von Ludovic Magnin zu Massimo Rizzo hatte nur einen kurzfristigen Effekt.
Die Saison endet mit dem achten Platz – viel zu wenig für die Ansprüche des Clubs. Genauso wenig wie die Tatsache, dass man bis zum vorletzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern muss.
Das hat auch der Club-Boss erkannt und lässt in Interviews durchblicken, dass im Letzigrund ein Umbruch bevorsteht.
Toni Domgjoni wechselt in die Niederlande
Gestern wurden mit Novem Baumann, Adi Winter und Toni Domgjoni bereits drei Spieler verabschiedet. Für den 18-fachen U21-Nationalspieler Domgjoni wird es in den Niederlanden weitergehen. Wie Nau.ch weiss, wird er zu Vitesse Arnheim wechseln.
Zudem sind die Zürcher an einem Aussenverteidiger dran. Beim letzten Saisonspiel geistert der Name von Lausanne-Aussenverteidiger Nikola Boranijasevic (29) durch den Letzigrund.
Der Vertrag des dreifachen serbischen Nationalspielers bei den Waadtländern läuft im Sommer aus.
Zick-Zack-Kurs beim FC Zürich
Es wäre der nächste erfahrene Spieler, der in Zürich anheuert. Schon am Donnerstag vermeldet Nau.ch den Zuzug von Senad Lulic. Der 35-jährige Lazio-Routinier wird bald im Letzigrund aufschlagen.
Lulic ist neben Dzemaili (34) und Ousmane Doumbia (29) der nächste Zuzug im gehobenen Alter. Die Transfers untermauern den Zick-Zack-Kurs, der in Zürich gefahren wird. Denn eigentlich hat sich der Club die Förderung der eigenen Jugend auf die Fahne geschrieben.
Dass dieser Weg funktionieren kann, beweist gestern beim 4:1 gegen Vaduz zum Beispiel Stephan Seiler. Das 20-Jährige Eigengewächs erzielt ein Traumtor!
Änderungen im Angriff nötig
Wenn beim FC Zürich ein neuer Wind wehen soll, muss auch im Sturm etwas passieren. Mit Blaz Kramer (24, gegen Vaduz Note 3) und Assan Ceesay (27) sind kaum grosse Sprünge zu machen. Beide haben aber noch ein Jahr Vertrag.
Noch nicht geklärt ist die Zukunft des «Manchmal-Leistungsträgers» Bejamin Kololli (29) und Urgestein Marco Schönbächler (31). Bei beiden läuft der Vertrag aus – verabschiedet werden sie aber nicht.
Das dürfte bestimmt auch damit zusammenhängen, wer in der kommenden Saison an der Linie steht.
Zwar hat Massimo Rizzo noch ein Jahr Vertrag und sieht sich weiter als «den richtigen Mann». Doch nach dieser Saison ist es denkbar, dass Ancillo Canepa auf dieser wichtigen Position eine Veränderung plant.
Kommt es erneut zum Trainerwechsel beim FC Zürich?
Mögliche Kandidaten? Natürlich Bruno Berner, der Kriens verlassen wird. Der Ex-Natispieler ist bisher im Zusammenhang mit YB und GC als Trainer-Kandidat gehandelt worden. Doch auch der FCZ könnte eine Option für den 43-Jährigen sein.
Zudem ist auch der ärmste Kerl des Freitagabends ein begehrter Mann. Mario Frick hat sich in dieser Saison, trotz des Abstiegs, einen guten Namen gemacht.
Auch Giorgio Contini ist seit gestern auf dem Markt – sein Vertrag bei Lausanne wird nicht verlängert. Sollte Massimo Rizzo ersetzt werden, ist auch eine Überraschungs-Lösung aus dem Hause Canepa denkbar.