FCZ: Kompliment, Cillo! Foda-Entlassung zeugt von Stärke
Nach nicht einmal drei Monaten muss Franco Foda (56) seinen Posten beim FCZ räumen. Vor diesem Entscheid zieht Fussball-Chefreporter Mischi Wettstein den Hut.
Das Wichtigste in Kürze
- Franco Foda wird nach der Cup-Pleite bei Lausanne-Sport entlassen.
- Präsident Ancillo Canepa hat damit einen Fehler eingeräumt.
- Das zeugt von Stärke. Ein Kommentar.
Zuerst ein grosses Kompliment an Ancillo Canepa: Es war kein leichter Entscheid, sich einzugestehen, dass die Trainerwahl mit Foda ein Irrtum war. Einen Fehler zu korrigieren, zeugt hingegen von Stärke. Chapeau, Cillo!
Franco Foda ist als Trainer des FCZ Geschichte, und das ist gut so. Die Zusammenarbeit hat nicht gepasst, war vom ersten Meisterschaftsspiel in Bern auf einem schlechten Weg.
Mit seinen Entscheidungen, den vielen Umstellungen und Rotationen wollte es Foda unbedingt anders machen als Vorgänger Breitenreiter. Das wurde für ihn am Ende zum Rohrkrepierer.
Dabei war die Sache doch ganz einfach: So wenig wie möglich ändern, wäre das Motto gewesen. Warum auch? Der FCZ hatte ja in der letzten Saison bestens funktioniert.
Foda hat es aber tatsächlich geschafft, einer stilsicheren Meister-Mannschaft das Selbstvertrauen zu entziehen.
Hinzu kommt, dass sein Vorgänger André Breitenreiter im zwischenmenschlichen Umgang mit den Spielern einen offenen, warmherzigen Umgang pflegte. Das schätzten die Profis des FCZ sehr. Foda hingegen hat keinen Draht zu den Spielern gefunden.
Wenn die Resultate dann auch nicht stimmen, verlieren die Spieler natürlich den Glauben – es entsteht eine noch grössere Distanz.
Deshalb ist es die absolut richtige Entscheidung, sich von Foda zu trennen.
Sein Nachfolger wird es auch einfacher haben. Er muss sich nicht stets an einem Meistertrainer messen.