FCZ - Jubilar Brecher: «Nie erwartet, das zu erreichen»
Der FCZ gewinnt das erste Kantonsderby der Saison gegen den FC Winterthur verdient mit 4:2. Die Hausherren sind besser, als es das Ergebnis vermuten lässt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FCZ feiert auch beim Heim-Auftakt der neuen Saison einen Sieg.
- Die Zürcher gewinnen das Kantonsderby gegen den FC Winterthur mit 4:2.
- Der FCZ ist klar besser, Winterthur schafft zweimal aus dem Nichts den Ausgleich.
Der FC Zürich feiert in der Super League im zweiten Liga-Spiel den zweiten Sieg: Die Stadtzürcher gewinnen das erste Kantonsderby der Saison gegen den FC Winterthur verdient mit 4:2. Dabei treten die Hausherren im Letzigrund weit stärker auf, als es das knappe Resultat vermuten liesse.
Torhüter Yanick Brecher freut sich nach seinem 300. Einsatz für den FCZ über einen Sieg zum Jubiläum. «Das ist ein Meilenstein, den ich nie zu schaffen erwartet hätte», freut sich der routinierte Schlussmann. «Das 1:1 geht auf meine Kappe – aber wenn man das ganze Spiel anschaut, ist das Resultat zu wenig hoch.»
«Schlussendlich waren wir von der Qualität her klar besser, aber wir haben zwei dumme Tore bekommen. Aber man spürt die englische Woche auch», gibt Lindrit Kamberi nach dem Spiel zu. «Wir haben versucht, die Konzentration hochzuhalten.»
«Wir haben alle sehr viel Spass beim Spielen», meint Torschütze Bledian Krasniqi. «Wenn es so eng ist, musst du den Sack früher zumachen. Aber sonst war es eigentlich gut. Wir reisen nach Bern, um drei Punkte zu holen.»
Die Stadtzürcher starten gut in die Partie, Oko-Flex sorgt nach fünf Minuten für die erste Halbchance. Wenig später dürfen die Fans der Hausherren dann jubeln: Nach 13 Minuten trifft Bledian Krasniqi zum durchaus verdienten Führungstreffer für den FCZ. Kuster kann zuvor gegen Marchesano retten, aber Krasniqi lässt im Nachsetzen nichts anbrennen.
Aber die Hausherren können sich für den starken Auftakt nicht belohnen, Winterthur kommt aus dem Nichts zum Ausgleich: Ein schwacher Brecher-Abstoss wird zur Vorlage, Matteo Di Giusto verwandelt zum 1:1. Aber Nikola Katic bringt den FCZ nur zwei Minuten später wieder in Führung.
Auch der zweite Ausgleich schockt den FCZ nicht
Die Zürcher Pausenführung ist hochverdient, die Hausherren kommen auch nach dem Seitenwechsel gut aus der Kabine: Der eingewechselte Okita kommt nach wenigen Sekunden zu seiner ersten Chance. Dem FC Winterthur gelingt es aber mit vereinten Kräften, die Situation zu bereinigen.
Doch der Treffer fällt erneut aus dem Nichts auf der Gegenseite, wieder ist Di Giusto der Torschütze. Aus der Distanz überrascht er Brecher im FCZ-Kasten mit dem linken Fuss zum erneuten Ausgleich für den FC Winterthur. Doch auch diesmal hält der Gleichstand im Letzigrund nur wenige Minuten.
Marchesano bringt die Hausherren wieder auf Kurs
Nur fünf Minuten nach dem Ausgleich zeigt der Unparteiische im Winterthurer Strafraum auf den Punkt. Arnold hatte Katic nach einem Eckball rüde gefoult, sieht dafür eine korrekte Gelbe Karte. Den fälligen Elfmeter verwandelt Marchesano souverän zum – abermals verdienten – 3:2 aus Sicht des FCZ.
In der Schlussphase wirft Winterthur nochmals alles nach vorne, die Hausherren verteidigen aber souverän. Vereinfacht wird die Aufgabe durch einen späten Platzverweis: Elfmeter-Verursacher Arnold holt Okita von den Beinen und sieht dafür Gelb-Rot. In der Nachspielzeit gelingt den Zürchern in Überzahl sogar noch das 4:2 durch den eingewechselten Perea.
Frust beim FC Winterthur nach vertaner Chance
Bei den unterlegenen Gästen herrscht nach der ersten Saison-Pleite die Enttäuschung. «Wir sind in der ersten Halbzeit nicht richtig ins Spiel gekommen», gibt auch Winterthur-Routinier Luca Zuffi zu.
«Wir haben zu viele Fehler gemacht, darum hatte der FCZ mehr Ballbesitz», analysiert Zuffi. «Aber jedes Mal nach dem Ausgleich haben wir das schnelle Gegentor bekommen. Die Rote Karte macht es nochmal schwieriger.»
Auch sein Teamkollege Randy Schneider zieht eine ernüchterte Bilanz. «Es war zu wenig von uns – wir wussten, sie haben Qualität. Wir müssen nach vorne schauen und nächste Woche daheim wieder Vollgas geben.»
Bittersüss war der Sonntagnachmittag für Fabian Rohner bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Sogar die Südkurve bedankte sich beim Ex-FCZ-Akteur mit einem Banner mit der Aufschrift «Identifikation, wo verlore gaht».
Rohner lieferte den Assist zum zwischenzeitlichen 2:2, zieht daraus aber wenig Positives. «Wenn man 2:4 verliert, tut das nicht so gut», gibt er zu. «Der Penalty bricht uns ein wenig das Genick, danach war der FCZ klar besser.