FCZ: Zwei Zürcher brillieren beim 3:2-Sieg gegen den FC St.Gallen
Der FCZ feiert einen wichtigen 3:2-Erfolg in der Ostschweiz. Die Helden des Abends sind Doppel-Torschütze Antonio Marchesano und Regisseur Blerim Dzemaili.
Das Wichtigste in Kürze
- Aus 0:2 mach 3:2: Der FCZ zeigt beim FC St.Gallen ein bemerkenswertes Comeback.
- Antonio Marchesano trifft doppelt, Salim Khelifi steuert das dritte Tor bei.
- Rückkehrer Blerim Dzemaili glänzt erneut als Strippenzieher.
Nach einem 0:2-Rückstand dreht der FCZ in St.Gallen noch einmal so richtig auf – und gewinnt am Ende mit 3:2. Während FCSG-Trainer Peter Zeidler über die verschenkte Führung enttäuscht ist, ist bei den Zürchern Jubel angesagt.
Hier kommen die Noten zum wichtigen Auswärtssieg des FCZ in der Ostschweiz.
Lawrence Ati Zigi
Kratzt zuerst noch einen Nathan-Kopfball weg – das 2:2 ist jedoch klar sein Bock. Aber Zigi hat den Ostschweizern schon so viele Punkte festgehalten oder gerettet, dass das mehr als verzeihbar ist. Maul abputzen – weiter geht's.
Leonidas Stergiou
Die Verteidigung macht insgesamt keinen soliden Eindruck. Die Zürcher finden zu viele Chancen vor – souverän ist anders.
Basil Stillhart
Seine Leistung war top, zumindest in der ersten Halbzeit. Sein Zuckerpass auf Duah vor dem Führungstreffer war vom Feinsten. Das 2:0 erzielt er selber und sein Spiel gefällt.
Kurz vor der Pause, noch vor dem Zürcher Führungstreffer, zischt sein Ball nur knapp am FCZ-Tor vorbei. In der zweiten Halbzeit wird er dann etwas unauffälliger.
Jordi Quintilla
Positiv sein schnell ausgeführter Freistoss, welchen Stillhart zum 2:0 nutzt. Negativ seine Bogenlampe nach dem Dzemaili-Freistoss, auf die Zigis Blackout folgt. Ist zwar bemüht, aber nicht der Chef auf dem Rasen, und kann das Spiel seiner Mannschaft nicht mehr drehen.
Jeremy Guillemenot
Laut Matchblatt war er auch dabei. Viel gesehen hat man nicht – logisch bleibt er in der Pause in der Kabine.
Victor Ruiz
Dass er zaubern kann, ist nicht nur in St. Gallen bekannt – nur hat er den Zauberstab wohl zu Hause vergessen. Das war einfach zu weig – auch er darf in der Pause duschen und sich umziehen.
Euclides Cabral
Erstmals dabei, aber angekommen ist er noch nicht.
Lukas Görtler
Sein gutes Zuspiel auf Stillhart leitet das Führungstor ein. Müsste aber das 3:1 erzielen, dann läuft das Spiel möglicherweise in eine andere Richtung. Am Einsatz von Lukas liegt es sicher nicht, aber es gelingt weniger als normal.
Betim Fazliji
Fängt das Spiel schon mit einem Fehlpass an, wehrt sich dann tapfer gegen Ceesay. Doch einmal nützt nur noch ein Foul, das führt zum Penalty und Ausgleich. Er kann es besser, das ist klar.
Kwadwo Duah
Macht das 1:0 nach dem Stillhart-Musterpass, nach einer halben Stunde hat er noch eine Kopfball-Chance, welche aber über das FCZ-Gehäuse segelt. Sein verunglückter Abwehrversuch direkt vor der Pause landet bei Dzemaili, der Khelifi zum 3:2 bedient.
Alessandro Kräuchi
Nicht richtig schlecht, aber weit weg von gut. Die Zürcher kommen immer wieder über seine Seite vor das St. Galler Tor. Das geht besser.
Boris Babic
Kommt nach der Pause – doch bleibt er mehrheitlich blass, ein Abschluss-Versuch geht am Tor vorbei. Da hatte sich FCSG-Trainer Zeidler wohl etwas mehr Druck erwartet.
Elie Youan
Der junge Franzose hat nach einer Stunde die Chance zum Ausgleich. Doch auch sein Ball segelt am Tor vorbei, im Endeffekt ist es dann zu harmlos.
Salifou Diarrassouba
Auch er darf nach der Pause ran – sein erster Einsatz für St.Gallen, das war nett und auch sichtbar, dass er Fussball spielen kann. Entscheidenden Einfluss kann aber auch er nicht verbuchen. Sein Zuspiel auf Youan ist zwar gut, aber sein Kollege verzieht im Abschluss.
FCZ
Yanick Brecher
«Den Start haben wir komplett verpennt. Die zwei Gegentore verteidigen wir gefühlt wie F-Junioren, das darf uns nicht passieren.» Harte Worte – aber der FCZ-Schlussmann kann nichts für die beiden frühen Gegentore. Danach hatte er einen gar nicht so strengen Abend in St.Gallen.
Nathan
Hatte zum Anfang richtige Aussetzer drin und war nicht richtig sortiert. Doch er hat auch die ersten FCZ-Chancen. Nach Khelifi-Ecke lenkt Zigi seinen Ball noch zur Seite, der anschliessende Kopfball fliegt über das St. Galler Tor.
Doch die Abstimmung mit Mirlind Kreyzui muss er zwingend verbessern, falls die beiden nochmals in dieser Konstellation spielen werden.
Fidan Aliti
Wieder auf seiner linken Seite und da wieder mit mehr Einfluss auf das Spiel. Das ist seine Position – ohne Wenn und Aber.
Adrian Winter
Verteidiger ist ja nicht seine angestammte Position, auch wenn er sie schon mehrmals gespielt hat. Machte einen soliden Job, immer mit der richtigen Einsatzbereitschaft.
Assan Ceesay
Licht und weniger Licht: Er holte den Elfer raus, sein Einsatz war gut. Sein Durchsetzungsvermögen im Abschluss lässt aber noch zu wünschen übrig. Fahrlässig vergibt er freistehend das 4:2. Was hätte er wohl von seinen Kollegen zu hören bekommen, wäre dieser Lapsus noch ins Auge gegangen?
Antonio Marchesano
Eine gute und auffällige Partie von Antonio: Doppeltorschütze, auch wenn das erste Tor ein Elfer war und das zweite Tor ein Geschenk von FCSG-Torwart Zigi. Verwerten und am richtigen Ort stehen sind aber auch Qualitäten, welche man auf den Platz bringen muss.
Tosin Aiyegun
Da war immer wieder ein gutes Zuspiel dabei und über seinen Einsatz kann sich niemand beklagen. Aber die grosse Torgefahr war er nicht.
Ousmane Doumbia
Auch er startet schlecht in die Partie, wo ist er beim Stillhart-Tor? Kämpft sich aber resolut in das Spiel zurück, ein Sinnbild für die gesamte FCZ-Mannschaft.
Blerim Dzemaili
Der absolute Platzhirsch – alles, was er macht, hat Hand und Fuss. Sein Zuspiel auf Ceesay gibt den Elfmeter. Sein Freistoss führt zur Bogenlampe von Quintilla und dem Zigi-Aussetzer, worauf Marchesano zum 2:2 abstauben kann.
Das Siegestor leitet er mit einem intelligenten Zuspiel auf Khelifi ein. Dazu hatte er vor dem Ausgleich selber eine Gross-Chance, doch sein Schuss zischt am FCSG-Tor vorbei. Das wäre die Krönung einer grossartigen Leistung gewesen.
Salim Khelifi
Nach seinen Abstechern in die 2. Bundesliga darf er nach einer Ewigkeit wieder von Anfang an und zeigt, dass er durchaus Ansprüche auf mehr Spielzeit hat. Bereitet der St. Galler Abwehr mehr als einmal Probleme und macht Druck über die Seite. Das Siegestor erzielt er mit einem strammen Schuss, wo es rein gar nichts zu halten gab. Ein cooler Auftritt, der Lust auf mehr macht.
Mirlind Kryeziu
Auch er startet mit Abstimmungsschwierigkeiten in das Spiel, und zu Beginn sah das gar nicht gut aus. Doch er fightet sich zurück und drischt die Bälle weg, die in seiner Nähe landen. Man spürte, dass es sein erstes Spiel nach langer Zeit war und er noch viel Luft nach oben hat.