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Fifa könnte Zürich verlassen – eine Option soll Saudi-Arabien sein

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach

Zürich,

Zieht die Fifa weg aus Zürich? Mit der Statuten-Änderung ist nun zumindest der Weg frei. Der Weltverband lagerte zuletzt bereits Stellen in andere Städte aus.

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Gianni Infantino, Präsident Fifa, an der Klub-WM im letzten Dezember im King Abdullah Sports City Stadium in Jeddah, Saudi-Arabien. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Fifa-Kongress stimmt der Statuten-Änderung zu.
  • Heisst: Zürich ist nun nicht mehr namentlich als Fifa-Hauptsitz erwähnt.
  • Ob die Fifa den Haupsitz aus Zürich abzieht, ist noch völlig unklar.
  • Trotzdem gibt es Spekulationen: Saudi-Arabien gilt als heisseste Option als neues Zuhause.

Fussball-Hammer in Bangkok: Die Fifa schafft die formalen Voraussetzungen für einen Wegzug aus Zürich. Der Kongress nimmt eine Statutenänderung an – 206 der 211 Teilnehmerländer stimmten dafür.

Heisst konkret: Zürich wird fortan nicht mehr als Hauptsitz erwähnt, der Standort wird aus den Statuten gestrichen. Seit über 90 Jahren war der Zürichberg das zu Hause des Weltfussballverbands.

Hoffen Sie, dass die Fifa weiter in Zürich bleibt?

Die Statutenänderung bedeutet nicht, dass der Wegzug Tatsache ist. Aber der Weg ist nun frei, der Hauptsitz kann ab sofort gewechselt werden. Und gemäss der «Süddeutschen Zeitung» scheint eine Option besonders naheliegend zu sein: Saudi-Arabien.

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Seit über 90 Jahren ist der Zürichberg das Zuhause der Fifa. - Keystone

Der Wüstenstaat könnte sein Image mit der Beherbergung der Fifa weiter aufpolieren. Dass die Fussball-WM 2034 bei den Saudis stattfindet, ist nur noch Formsache.

Auch der Weltverband könnte profitieren, heisst es. So etwa von nachsichtigen Justizermittlern. Oder – ähnlich wie in der Schweiz – von Steuervorteilen.

Eine Züglete nach Russland ist hingegen vom Tisch. Lange pflegte Infantino und die Fifa gute Beziehungen zum Kreml. Mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine wurde das Verhältnis aber zerschlagen.

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Gianni Infantino mit Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammad bin Salman (l.) und Wladimir Putin bei der Fussball-WM 2018 in Russland. - Keystone

Infantino zügelte zuletzt Büros ins Ausland

«Bis unsere Mitglieder etwas anderes entscheiden, bleibt Zürich unser Hauptsitz», sagte ein Sprecher zur DPA.

Klar ist aber: Gianni Infantino hat in den letzten Jahren begonnen, den Weltverband zu filetieren. So befindet sich die Rechtsabteilung mittlerweile in Florida, über 100 Stellen wurden nach Miami verlegt. Auch in Paris und Jakarta gibt es eine Niederlassung.

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Gianni Infantino übergibt Lionel Messi den WM-Pokal in Katar im Dezember 2022. - Keystone

Fifa-Kenner Guido Tognoni betonte einst bei «SRF», dass dies eine Abkehr von der Schweiz sei. Schon nach der Katar-WM, als es in der Schweiz keine Public Viewings gab, sagte der ehemalige Kommunikationsdirektor: «Gianni Infantino fühlt sich in der Schweiz nicht geliebt, seine Arbeit wird nicht geschätzt.»

SFV-Präsident Blanc hofft auf Verbleib der Fifa

Dominique Blanc, Präsident des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV), würde einen Wegzug aus Zürich bedauern, sagte er zur Nachrichtenagentur SDA. «Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit, und wünschen uns natürlich, dass der Hauptsitz hier bleibt», sagte er.

Die Zürcher Stadtregierung war über die beantragte Statuten-Änderung informiert. Von allfälligen Wegzugsplänen wusste sie bisher nichts. Weil es sich um eine private Institution handle, wolle sich die Stadtregierung auch nicht weiter dazu äussern.

Kommentare

User #3798 (nicht angemeldet)

Mit dem Wegzug würde die Schweiz im Korruptionsindex einen riesigen Gump nach oben machen!

User #1981 (nicht angemeldet)

Infant = Kleinkind. ... Endung "ino" ist die Verkleinerung davon.

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