Anzeigen und Klagedrohungen: Frahn und CFC wehren sich

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Deutschland,

Nach den rassistischen und antisemitischen Äusserungen während des Spiels bei Bayern München II gehen die Verantwortlichen des Chemnitzer FC mit aller Macht gegen eigene Anhänger vor. Unterstützt werden sie dabei vom entlassenen Publikumsliebling Daniel Frahn.

Daniel Frahn droht mit rechtlichen Schritten. Foto: Robert Michael/zb
Daniel Frahn droht mit rechtlichen Schritten. Foto: Robert Michael/zb - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit der Unterstützung des entlassenen Ex-Kapitäns Daniel Frahn wehrt sich der Chemnitzer FC gegen Teile der eigenen Fans und deren rassistisch-antisemitischen Entgleisungen.

Verantwortliche des Fussball-Drittligisten erstatteten aufgrund der Äusserungen während des Spiels bei Bayern München II Anzeige bei der Polizei Chemnitz. Frahn behielt sich in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme seit seiner Entlassung Anfang August rechtliche Schritte vor.

«Diese unzumutbaren Äusserungen von Teilen des Fan-Anhangs, bei denen Spieler und Verantwortliche beleidigt, rassistisch oder antisemitisch verunglimpft werden, sind vollkommen inakzeptabel - diese Personen gehören vom Verein ausgeschlossen«, schrieb Frahn in einem Facebook-Eintrag.

Während des 2:2 in München hatten CFC-Anhänger nach Angaben des Clubs Geschäftsführer Thomas Sobotzik als «Judensau» beschimpft und sich mit dem gekündigten Stürmer Frahn solidarisiert. Es sollen Worte «Thomas Sobotzik, du Judensau» und «Daniel Frahn ist wenigstens kein Neger» gefallen sein. Dies habe auch Frahn durch Berichte von ehemaligen Mitspielern erfahren, wie er auf Facebook schrieb.

«Ein absoluter Tiefschlag, den ich mit grosser Bestürzung wahrgenommen habe, war der Ausspruch meines Namens im Zusammenhang mit einer rassistischen Beleidigung», schrieb Frahn: «An dieser Stelle distanziere ich mich ganz klar von solchen Äusserungen und werde mir strafrechtliche Schritte vorbehalten, sollte mein Name weiterhin in Zusammenhang mit rechtsradikalen Beleidigungen verwendet werden.»

Der CFC hatte Frahn Anfang August wegen seiner angeblichen Nähe zur rechten Szene gekündigt. Dagegen hat der 32-Jährige vor dem Arbeitsgericht Chemnitz geklagt. Ein erster Gütetermin soll Mitte September stattfinden. Nach einem früheren Vorfall hatte Frahn bereits betont, er sei «kein Nazi».

Der Sprecher der Chemnitzer Fanszene hatte nach Gesprächen mit mehreren in München anwesenden Anhängern die Behauptung des Clubs gegenüber dem MDR nicht bestätigen können. Polizeikräfte vor Ort hätten ebenfalls keine solche Äusserungen gehört, wie die Polizei BR24 mitteilte. Der Fall werde weiterhin geprüft. «Die Fanszene, die versucht, das zu relativieren, hat total versagt«, meinte dagegen der umstrittene CFC-Insolvenzverwalter Klaus Siemon im «Kicker».

Der DFB hatte bereits am Sonntag angekündigt, Ermittlungen aufzunehmen. Dabei wollen die CFC-Verantwortlichen den Kontrollausschuss mit allen Kräften unterstützen. Eine Geldstrafe droht dem CFC dennoch, denn der Club ist laut Rechts- und Verfahrensordnung des DFB für das Verhalten seiner Anhänger verantwortlich. Möglich ist hier laut §9 eine Strafe zwischen 18.000 und 150.000 Euro.

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