Frauen-Nati: Schwächstes Mitglied an der EM ist bisher ein Mann

Micha Zbinden
Micha Zbinden

Grossbritannien,

Am Mittwoch spielt die Schweizer Frauen-Nati das zweite EM-Spiel gegen Schweden. Trainer Nils Nielsen (50) ist nach seinem Versagen unter Druck. Ein Kommentar.

Nils Nielsen
Nils Nielsen ist Trainer der Schweizer Frauen-Nati. Wechseln tut er nicht so gerne. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch spielt die Nati gegen Schweden, am Sonntag gegen Holland (18 Uhr).
  • Viele Spielerinnen leiden zurzeit an Magen-Darm-Symptomen.
  • Trainer Nils Nielsen gibt bisher keine gute Figur ab. Sein Vertrag läuft Ende Jahr aus.

Wenige Minuten an der Fussball-EM sind gespielt – und schon führt die Schweiz im Auftaktspiel mit 2:0. Die Portugiesinnen sehen keinen Ball, die Schweizer Frauen treffen eiskalt.

In der Folge verliert die Nati aber nach und nach Faden und Ordnung. Es ist brutal heiss, Portugal wird stärker, übernimmt das Spieldiktat. Was macht Nati-Trainer Nils Nielsen? Nichts.

Schweizer Frauen
Trotz früher 2:0-Führung müssen sich die Schweizer Frauen im Auftaktspiel der EM mit einem Remis begnügen. - keystone

Nach einer halben Stunde fliegt Nati-Spielerin Eseosa Aigbogun nach Gelb und einem weiteren Foulspiel fast vom Platz. Nati-Trainer Nielsen? Keine Reaktion.

Nach der Pause drücken Portugals Frauen noch mehr aufs Tempo. Sie verkürzen auf 1:2, wenig später fällt der Ausgleich. Wie reagiert Nati-Trainer Nils Nielsen? Er schaut nur zu.

Nielsen bringt keine neue Kräfte, keine Impulse. Erst in der 74. Minute erlöst er die müde Sandy Maendly. Mit Ach und Krach holt die Schweiz doch noch einen Punkt.

Micha Zbinden
Micha Zbinden, Publizistischer Leiter bei Nau.ch. - Nau.ch

Diese Nicht-Wechsel von Trainer Nielsen erinnern stark an das entscheidende WM-Qualifkationsspiel der Schweiz in Thun gegen Italien (0:1). Auch hier zögerte der Nati-Trainer viel zu lange, brachte Angreiferin Fabienne Humm trotz Rückstands erst in der 89. Minute.

Ist Nils Nielsen (50) der richtige Trainer für die Frauen-Nati?

Und vor allem: Angreiferin Alisha Lehmann durfte damals nicht einmal das Spielfeld betreten, was wohl ausschlaggebend war für ihren EM-Verzicht. Wer von Nielsen so wenig Wertschätzung kriegt, bleibt wohl wirklich besser zu Hause (oder macht frischverliebt Ferien in Brasilien und Miami).

Dass Nielsen öffentlich zu seinen Wechsel-Fehlern steht, mag ehrenhaft sein, bringt die Nati aber wohl auch nicht in den EM-Viertelfinal. Zu stark sind Holland und Schweden. Hinzu kommen noch die Magen-Darmprobleme.

Es braucht jetzt also ein kleines Fussball-Wunder an der EM – und für die WM-Quali 2023 eine mühsame Ehrenrunde.

Das schwächste Team-Mitglied bei den Schweizer Frauen? Es ist bisher ein Mann.

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