BVB hadert trotz Sieben-Punkte-Polster

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Deutschland,

Bei einem fesselndes Offensivspektakel verpasst der BVB den vierten  Sieg in Serie. Dank Schützenhilfe aus Leverkusen wächst das Polster des Tabellenführers auf den FC Bayern trotzdem. Trainer Favre hat dafür wenig Zeit.

Der Dortmunder Jadon Sancho (l) wird von Frankfurts Sebastian Rode im Dribbling bedrängt. Foto: Thomas Frey
Der Dortmunder Jadon Sancho (l) wird von Frankfurts Sebastian Rode im Dribbling bedrängt. Foto: Thomas Frey - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fans von Borussia Dortmund sangen schon euphorisiert von der deutschen Meisterschaft, die Verantwortlichen des Tabellenführers konnten diese Begeisterung jedoch nicht teilen.

«Es hat sich nichts geändert», stellte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc grinsend fest, nachdem der BVB mit einem 1:1 (1:1) bei Eintracht Frankfurt sein Polster auf Verfolger FC Bayern München auf sieben Punkte vergrössert hatte. Torhüter Roman Bürki ging sogar noch weiter: «Ich bin enttäuscht, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben.»

Weil Rivale Bayern aber zeitgleich mit 1:3 bei Bayer Leverkusen verlor, wurde aus dem kleinen Patzer des schwarz-gelben Tabellenführers sogar noch ein Bonuspunkt im Kampf um die deutsche  Meisterschaft. 

Im Duell der besten Sturmtrios der Bundesliga hatten Frankfurt und Dortmund den 51.500 Zuschauern, darunter auch Bundestrainer Joachim Löw, ein fesselndes Fussball-Spektakel geboten, bei dem Marco Reus (22. Minute) und Luka Jovic (36. Minute) die Tore erzielten. Für BVB-Kapitän Reus war es das 13. Saisontor, der Serbe Jovic verbesserte sein Trefferkonto sogar auf 14.

Die BVB-Fans feierten den Auswärtspunkt wie einen Sieg. Trainer Lucien Favre hingegen hatte für die Spielstände des Widersachers aus München nach eigener Angabe fast keine Zeit. «Wir haben uns überhaupt nicht auf das Ergebnis von Bayern konzentriert. Wir wussten, dass es 1:0 für Bayern stand. Einmal habe ich zehn Sekunden die Konzentration verloren, da stand es 1:1», sagte der Schweizer. Dabei war der Jubel im Stadion auch beim zweiten und dritten Tor der Werkself beinahe so laut wie beim Tor der eigenen Mannschaft.

Frankfurts Trainer Adi Hütter, der in Jovic, Sebastien Haller und Ante Rebic sein komplettes Sturm-Dreieck aufbot und damit Mut bewies, zeigte sich mit der Leistung seines Teams zufrieden. «Wir haben uns im Rahmen unserer Möglichkeiten sehr gut gewehrt», kommentierte der Coach.

«Natürlich brauchst du eine absolute Top-Leistung. Ich bin mit der Leistung zufrieden. Wenn die Leistung so ist wie heute, können wir mit den Top-Teams mithalten», sagte der Österreicher, der mit Pokalsieger Frankfurt ein weiteres Jahr Europapokal anvisiert. Mit dem 1:1 gegen den BVB verteidigte die SGE den fünften Tabellenplatz.

In einer rasanten Partie hatten beide Teams ihre Chancen. Reus verpasste nach seinem Tor nach sehenswerter Vorlage von Raphael Guerreiro drei weitere Chancen (24./26./29.) zu einer möglichen Vorentscheidung. Auf der Gegenseite scheiterte Rebic immer wieder am exzellenten Bürki und auch einmal an der Latte, die nach einem wuchtigen Kopfball den BVB zunächst vor dem Ausgleich bewahrte. Der fiel dann direkt im Anschluss: Eine Flanke von da Costa drückte Jovic zum 1:1 über die Linie. «Ich habe ein tolles Fussballspiel gesehen», befand Hütter.

Nach 45 Minuten Vollgas-Fussball gab es auch nach der Pause keine Zeit zum Durchschnaufen, sondern weiter Chancen auf beiden Seiten. Beide Mannschaften spielten auf Sieg, die Partie entwickelte sich immer mehr zu einem offenen Kampf. Doch den entscheidenden Stich konnte keiner setzen, auch wenn bei einem Freistoss von Alcacer Zentimeter fehlten. «Wir wollten unbedingt gewinnen, müssen das 1:1 aber akzeptieren», schlussfolgerte Favre.

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