Fussball-Talk: FCB-Knoten platzt – wer ist schuld an FCZ-Ligakrise?

Nau Sport
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Basel,

Der FCZ taucht zuhause gegen Sion, FCB und YB liefern sich einen heftigen Fight. Und GC kann am Mittwoch Tabellenführer werden. Willkommen beim Fussball-Talk.

Fussball-Talk
Das 0:0 zwischen dem FC Basel und YB ist Thema im Fussball-Talk. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der FCB und YB trennen sich 0:0, der FCZ taucht gegen Sion 0:3.
  • Am Mittwoch spielt GC um den Leaderthron und am Donnerstag geht es international weiter.
  • Christoph Böhlen, stv. Sportchef und Fussball-Chefreporter Mischi Wettstein im Gespräch.

Nau.ch: Obwohl keine Tore fallen, zeigen der FCB und YB beim 0:0 im Joggeli ein Fussball-Spektakel. Ihr wart beide im Stadion – hat Euch das Spiel auch begeistert?

Mischi Wettstein: Ich hatte nichts zu lachen, schliesslich habe ich behauptet, dass Alex Frei seinen Nati-Kumpel Raphael Wicky ohne Punkte heimschickt. Aber für mich war das Spiel gute Unterhaltung, beide Mannschaften haben den Sieg gesucht.

Christoph Böhlen: Das 0:0 war beste Werbung für den Schweizer Fussball. Gerade punkto Intensität habe ich selten einen ähnlichen Fight in der Super League gesehen. Beim FCB überzeugten mich vor allem Wouter Burger und Neuzugang Andy Diouf. Das wird für Taulant Xhaka und Fabian Frei nicht einfach, ihren Platz im Team zurückzuerobern.

FC Basel
YB-Goalie David von Ballmoos pariert mehrfach stark gegen den FC Basel. - Nau.ch

Nau.ch: Für FCB-Goalie Marwin Hitz war das Spiel der Beweis, dass man mit YB auf Augenhöhe ist. Seht Ihr das auch so?

Mischi Wettstein: Am Schluss zählt das Resultat, von daher stimmt seine Aussage. Aber wenn man bedenkt, wer bei YB noch alles gefehlt hat, ist das Remis für FCB-Ansprüche eigentlich nicht genug. Man hat eine gute Gelegenheit verpasst, YB zu besiegen.

Christoph Böhlen: Physisch konnte der FCB schon lange nicht mehr so gut mit YB mithalten, wie gestern. Doch es fehlt noch bei den Automatismen – kein Wunder bei so vielen Neuzugängen. Das Spiel von YB hatte auch gestern mehr Hand und Fuss, als Team haben die Berner noch einen sichtbaren Vorsprung.

Mischi Wettstein
Fussball-Chefreporter Mischi Wettstein. - Nau.ch

Nau.ch: Am Donnerstag stehen gleich vier Schweizer Clubs vor wichtigen Rückspielen in der Quali zum europäischen Geschäft. Dürfen wir viermal jubeln?

Christoph Böhlen: Also bei YB sollte die Messe nach dem 2:0 im Heimspiel gelesen sein. Die Berner werden zuhause gegen Kuopio nichts anbrennen lassen. Dafür denke ich nicht, dass Lugano seine 0:2-Hypothek in Israel tilgen wird.

Mischi Wettstein: Trotz der 0:1-Niederlage im Hinspiel wird sich der FCB gegen Bröndby durchsetzen. Im Joggeli wird am Donnerstag bei den Bebbi endlich der Knoten platzen. Und mit dem 2:0-Sieg im Rücken reicht es gegen die nordirischen Halbprofis aus Linfield sogar für den FCZ.

Dreht der FCB die Partie gegen Bröndby noch?

Nau.ch: A propos FCZ: Der Meister kassiert ein 0:3 gegen Sion, bleibt torlos am Tabellenende und ist nur die Nummer drei im Kanton. Wer trägt die Schuld am Zürcher Absturz?

Christoph Böhlen: Dass sich der FCZ in einem Tief befindet, sieht man vor allem auch bei Wilfried Gnonto (18). Das «Sturm-Wunderkind» findet in der Meisterschaft noch gar nicht in den Tritt, müsste gegen Sion schon vor dem 0:1 treffen. Der Wirbel um seine Person scheint ihm eher zu schaden. Und: Für Trainer Franco Foda wird die Situation mit jeder Woche ungemütlicher.

Mischi Wettstein: Das Saisonziel ist das Erreichen einer europäischen Gruppenphase. Dieses sollte am Donnerstag im Normalfall eingetütet werden. Ob man danach in die Spur findet? Es wäre wünschenswert. Mit Linfield, dem Derby in Winterthur und Cup-Spiel gegen den SC Cham folgen drei Spiele, die man allesamt gewinnen muss. Gelingt das nicht, dann müsste man erstmals ernsthaft über die Bücher.

Christoph Böhlen
Christoph Böhlen ist Sportchef bei Nau.ch. - Nau.ch

Nau.ch: Wir bleiben zum Abschluss in Zürich. GC hatte vor der Saison wenig Kredit, kann aber am Mittwoch vorübergehend Tabellenführer werden. Wie erklärt Ihr euch das?

Mischi Wettstein: Ich habe am Samstag im Stadion gesehen, wie die Hoppers gegen den FCSG einen 0:2-Rückstand wettgemacht haben. Dabei müssen wir nicht über die Ostschweizer Naivität diskutieren, sondern über die Moral von GC! Nur intakte Teams drehen ein solches Spiel, damit ist sportlich alles gesagt. Bei der Rückkehr von Tsiy Ndenge nach Luzern erwartet die Hoppers aber ein heisser Tanz.

Christoph Böhlen: Beeindruckend, wie effizient und konzentriert die Zürcher bisher aufgetreten sind. Mit Tsyi Ndenge ist ihnen zudem ein Top-Transfer geglückt. Man muss aber auch sagen: GC profitiert gegen den FCSG und YB von deren schlechten Chancenauswertung.

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