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GC: Ex-Präsi Spadaro erinnert sich an goldene GC-Zeiten

Mischi Wettstein
Mischi Wettstein

Zürich,

Romano Spadaro prägt als Präsident die erfolgreichste Phase von GC. Zu seinem 75. Geburtstag erzählt er bei Nau.ch seine besten Anekdoten aus dieser Zeit.

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Star-Stürmer Kubilay Türkyilmaz und der damalige GC-Präsident Romano Spadaro. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Von Januar 1994 bis Juni 1999 ist Romano Spadaro Präsident bei GC.
  • Heute feiert er seinen 75. Geburtstag und kramt in Erinnerungen.

Romano Spadaro ist der erfolgreichste GC-Präsident aller Zeiten! Von Januar 1994 bis Juni 1999 werden die Hoppers unter seiner Führung dreimal Meister und einmal Cupsieger. Zudem beenden sie die Saison nie schlechter klassiert als auf Rang 3. International spielt GC in dieser Zeit zweimal in der Champions League.

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Unter Romano Spadaro (rechts) erlebt GC eine erfolgreiche Zeit, hier zusammen mit Roger Schawinski. - keystone

Heute Donnerstag wird «Signor Spadaro» 75 Jahre alt – und blickt mit Nau in vier Anekdoten auf seine GC-Zeit zurück.

Romano Spadaro über seinen bewegendsten GC-Moment

«Für mich ist das klar der erste Meistertitel unter meiner Führung 1995. An der Linie stand damals der aufstrebende Jung-Trainer Christian Gross.

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Christian Gross wird bei GC als Trainer gefeiert. - keystone

Besonders bewegend war für mich, dass ‹Chrigel› und ich beides Höngger Buben sind. Er hat mit seinen Eltern und den Schwestern rund 200 Meter Luftlinie von uns entfernt gewohnt. Es war wunderbar, dass ausgerechnet wir beiden Höngger mit GC Titel feiern konnten.

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Romano Spadaro und Christian Gross verstehen sich bis heute ausgezeichnet. - zVg

Christian Gross und ich haben nach wie vor ein tolles Verhältnis und wir verstehen uns bis heute gut. Erst vor wenigen Wochen haben wir uns in St. Moritz getroffen und in alten Zeiten geschwelgt. Und uns natürlich über den aktuellen Zustand von GC unterhalten.»

Romano Spadaro über seinen schmerzhaftesten GC-Moment

«Das war mit Sicherheit die zweite Gruppenphase in der Champions League. Damals haben wir gegen Glasgow, Ajax und Auxerre neun Punkte geholt – und sind trotzdem ausgeschieden!

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GC (hier mit dem heutigen Nati-Trainer Murat Yakin) sorgte in den 1990er-Jahren für Aufsehen in der Champions League. - keystone

Und zu diesem Zeitpunkt waren in der Champions League noch 16 Mannschaften vertreten, nicht wie heute 32. In anderen Gruppen haben sich sogar Teams mit sechs Punkten für die nächste Runde qualifiziert

Dieses Ausscheiden hat im Team seine Spuren hinterlassen, das haben wir hinterher gemerkt: Wir haben in dieser Saison dann auch noch den Meistertitel verpasst.»

Romano Spadaro über den Fast-Transfer von «Kubi»

«Nati-Stürmer Kubilay Türkyilmaz war Ende der 90er unser grosser Superstar. Wir haben für ihn eine Anfrage vom FC Kaiserslautern erhalten, diese wurde damals von Ratinho (die brasilianische ‹Zaubermaus› vom Aarauer Brügglifeld) initiiert, 1998 wurde darum zwischen Weihnachten und Neujahr ein Meeting im Quellenhof in Bad Ragaz ausgemacht.

Die Deutschen sind via Kloten mit einer Limousine angereist und haben mich und die GC-Delegation getroffen. Treffpunkt war um 11.30 Uhr, wir waren bereits um 10.30 Uhr vor Ort. Dann wurde es 11.15 Uhr und auch die FCK-Delegation (mit Präsident Atze Friedrich, Trainerlegende Otto Rehhagel und Ehefrau Beate) wurden langsam nervös: Es tauchte einfach kein ‹Kubi› auf.

Also habe ich ihn angerufen und Kubi hat mir erklärt: ‹Erstens bin ich mit meinen Kindern in Arosa am Schlitteln. Zweitens komme ich nicht, weil ich nicht über die Zahlen bei diesem möglichen Deal informiert worden bin!

Otto Rehhagel
Otto Rehhagel muss unverrichteter Dinge abreisen. - keystone

Die Zahlen konnten wir ihm damals nicht konkret angeben. Trotzdem bemerkenswert, wie Kubi deshalb seiner Familie die Priorität geschenkt hat. Ich hätte damals im Boden versinken können, die Kaiserslautern-Delegation ist stinksauer abgereist. Das waren keine No-Names, es war immerhin ‹König Otto›, der uns gegenüber sass.

Ich war zwar enttäuscht und sauer – aber dem Verhältnis zwischen mir und Türkyilmaz hat der Vorfall nicht geschadet. Wir pflegen bis heute einen regelmässigen und freundschaftlichen Kontakt.»

Romano Spadaro über seinen Abgang bei GC

«Bei meinem Abgang gab es Nebengeräusche. Es wurde damals gesagt, Spadaro habe den Club mit 13 Millionen Schulden verlassen. Die Situation ist aber etwas komplexer.

Am 31. Oktober 1998 hatten wir eine Vorstands-Sitzung. Das weiss ich genau, weil einer meiner Söhne an diesem Tag Geburtstag hat. An dieser Sitzung stand zur Debatte, dass wir die Spieler Bernt Haas und Johann Vogel verkaufen, falls wir mit GC die Champions League verpassen sollten. Diese Idee wurde einstimmig abgelehnt, man wollte aus sportlicher Sicht nicht auf diese Stammspieler verzichten. Man brauche sie, um den Titel zu gewinnen.

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Für Bernt Haas und Johann Vogel (rechts) hätte GC damals viel Geld eingenommen. - keystone

Doch die Qualifikation für die Champions League wurde verpasst, so kam das 13-Millionen-Loch zustande. Mit der Teilnahme an der Königsklasse hätte man dieses verhindern können. Ein Verkauf von Haas und Vogel hätte sogar deutlich mehr eingebracht. Doch die Fussball-AG hat sich damals entschieden, dieses kalkulierte Risiko einzugehen.

Passend zu meinem Abschied habe ich von der Führungsetage der GC-Sektion einen Zinnbecher erhalten. Darauf war mein Name falsch geschrieben – und meine Amtszeit ebenfalls unkorrekt eingraviert… Aber Schwamm drüber, das ist Schnee von gestern

Kommentare

User #4052 (nicht angemeldet)

GC - FCSG 1:3 Spaziergang.

User #5690 (nicht angemeldet)

Ich bin nicht ganz einverstanden. Gigi Oeri ist dann mit dem FCB gelungen was GC nicht gelungen war. In Basel begann dann eine beispiellose Ära der Dominanz im schweizer Fussball. Hätte GC da vielleicht ein bis zwei Jahre länger investiert, hätte es auch bei uns klappen können.

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