Grosse Eintracht-Prüfung im San Siro - «Wir haben viel Power»
Marseille, Lazio Rom, Limassol und Donezk? Alle aus dem Weg geräumt. Nun wartet auf Eintracht Frankfurt die bisher grösste Hürde im internationalen Wettbewerb. Zwei Garanten werden der SGE fehlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Den beeindruckenden Anblick im mächtigen Mailänder Fussball-Tempel genoss Adi Hütter sichtlich.
Der Trainer von Eintracht Frankfurt grinste beim Abschlusstraining im San Siro, scherzte mit seinen Assistenten und dirigierte sein Team wie gewohnt.
Schon bei ein paar Aufwärmläufen schoss Sportdirektor Bruno Hübner Handyfotos und dokumentierte damit: Dieses Europa-League-Achtelfinale bei Inter Mailand (21.00 Uhr/RTL und DAZN) wird ein ganz besonderes Spiel für den deutschen Pokalsieger. Es wird die bislang schwerste Prüfung in einer furiosen internationalen Saison.
DIE AUSGANGSLAGE: Gut, aber nicht sehr gut für den letzten deutschen Vertreter in der Europa League. Das torlose Remis von vor einer Woche ist eine ordentliche Situation. Frankfurt reicht auswärts jedes Remis mit Toren und jeder Sieg. Treffen die Gäste, muss Inter bereits zwei Tore schiessen. «Wir sollten auf Sieg spielen. Das ist es, was wir können», sagte Torhüter Kevin Trapp.
WER FEHLT: Auf beiden Seiten fehlen einige Schlüsselfiguren in dem Duell der Traditionsvereine. Die Eintracht muss ohne ihren gesperrten Trainer Hütter auskommen, der nach einem Kick gegen eine Flasche im Hinspiel hart bestraft wurde. Auch Ante Rebic (verletzt) und Gelson Fernandes (gesperrt) fehlen. Inter muss weiter auf seinen Star Radja Nainggolan verzichten und plant auch am Donnerstag nicht mit Stürmer Mauro Icardi, der zuletzt Ärger mit der Vereinsführung geschürt hatte. Defensivspieler Kwadwo Asamoah und Torjäger Lautaro Martinez fehlen zudem gelbgesperrt.
WER IST ÜBERHAUPT DABEI: Allen voran Christian Peintinger! Der 51 Jahre alte Österreicher, ein Assistent und Vertrauter Hütters, wird am Donnerstag die Rolle des Chefs übernehmen. «Es ist auch für mich eine Freude», sagte Peintinger am Mittwoch in Mailand. Gemeinsam mit Armin Reutershahn will er an der Seitenlinie für die nächste Überraschung der SGE sorgen. Genug Angriffspower wird es auch ohne Rebic und Icardi geben: Sowohl die Eintracht (Sébastien Haller, Luka Jovic) als auch Inter (Ivan Perisic) verfügen über überragende Offensivspieler.
DAS SAGT DER HINSPIELHELD: Schlussmann Trapp hielt die Eintracht beim 0:0 im Hinspiel auf Kurs - unter anderem mit einem parierten Elfmeter. Das zweite Duell mit Inter ist für ihn etwas ganz Besonderes. «Es ist ein absolutes Highlight. Es ist wie ein Champions-League-Spiel. Es ist ein besonderes Spiel für uns alle», sagte der 28-Jährige. Frankfurt habe eine «Riesenchance, die uns niemand zugetraut hätte». Der Keeper kündigte an: «Wir haben viel Power.»