Hakan Yakin: «FCL nicht in Top-6 – da ist der Trainer mitschuldig»
Der FC Luzern verpasst in der Super League die «Championship Group». Für Hakan Yakin (47) ist klar: Daran trägt auch Trainer Mario Frick eine Teilschuld.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FCL setzt auf viele junge Spieler, doch der sportliche Erfolg stellt sich nicht ein.
- Für Hakan Yakin stimmt die Mischung im Team von Trainer Mario Frick nicht.
- Die routinierten Spieler müssten mehr zum Einsatz kommen, um die Jungen zu unterstützen.
Mit 44 Punkten aus 33 Spielen hat der FC Luzern den Einzug in die Top 6 verpasst. «Das ist eine grosse Enttäuschung», sagt Hakan Yakin. Der Ex-Natistar hat für die Innerschweizer zwischen 2009 und 2012 90 Einsätze absolviert.
Für den Ex-Luzerner stimmt vor allem das Gleichgewicht in der Mannschaft nicht. «Luzern hat in der Ausbildung in den letzten Jahren eine Toparbeit geleistet. Man integriert diese Jungen jetzt – aber nur mit Nachwuchsspielern geht es nicht. Du musst eine Mischung finden», erklärt der 47-Jährige.
Man höre, dass es zu Unruhen führt, weil man die erfahrenen Spieler nicht mehr wolle. Doch das 1:1 gegen den FCB sei das beste Beispiel gewesen: «Dort haben die Routiniers nach ihrer Einwechslung noch für den Punktgewinn gesorgt.»
Hakan Yakin: «Saison der Luzerner ist eine Enttäuschung für die ganze Region»
Stellt sich die Frage: Ist Mario Frick ein guter Trainer? «Mario hat seine Qualitäten, das hat er auch bei Vaduz bewiesen. Und mit dem FCL hatte er eine gute letzte Saison. Er fördert und integriert die Jungen», analysiert Yakin.
Doch er sagt auch: «Wenn du aber die Top 6 verpasst, ist auch der Trainer mitschuldig. Die Quali für den Europacup zu verpassen, ist eine Enttäuschung für die ganze Region.»
Auch die Arbeit von Sportchef Remo Meyer sieht Hakan Yakin zweigeteilt: «Es sind Spieler dabei, die nicht zum Einsatz kommen, das spricht nicht für die Arbeit. Aber es wurden auch Spieler mit Qualität geholt.»
Wichtig, so «Hatsch» weiter: «Diese Spieler müssen aber auch zum Einsatz kommen. Es braucht die erfahrenen Spieler, um die Jungen zu unterstützen. Spieler wie Spadanuda oder Ademi hätten die nötige Qualität. Dann liegt es auch am Trainer, diese Spieler zu integrieren.»
Auch mit Ex-Klub FC Luzern leidet Hakan Yakin mit, vor allem wegen der Anhänger: «Der Klub hat tolle Fans, die hinter dem Team stehen. Und das trotz der Unruhen, die es gibt. Aber nach dieser Saison sind alle enttäuscht. Es ist ähnlich wie in Basel: Ich hoffe, es kehrt wieder Ruhe ein, damit man sich auf den Fussball konzentrieren kann.»
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Nau.ch hat Hakan Yakin zum «Klartext mit Hatsch» in der «Yakin-Arena» in Oberengstringen ZH getroffen. Bereits am Mittwoch äusserte sich die Nati-Legende zum Meisterrennen. Heute spricht er nicht nur über den FCL, sondern auch über GC, den FCZ und den FC Basel.
Und: Am Freitag spricht Yakin spricht über den FCSG, Winterthur und gibt eine Prognose für die Cup-Halbfinals vom Wochenende ab.