Hakan Yakin

Hakan Yakin: «Meisterexpress ist für den FC Lugano abgefahren!»

Mischi Wettstein
Mischi Wettstein

Lugano,

Dem FC Lugano schwimmen zuletzt die Felle davon. Heute um 18.45 Uhr wartet das ECL-Rückspiel gegen Celje. Für Hakan Yakin käme eine Reaktion aber zu spät.

Hakan Yakin
Hakan Yakin spricht «Klartext» bei Nau.ch. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Der FC Lugano hat zuletzt fünf Spiele in Serie verloren.
  • Heute um 18.45 Uhr wartet das Rückspiel in der Conference League gegen Celje.
  • Für Hakan Yakin ist der Meisterexpress so oder so schon abgefahren.
  • Dafür traut er Lausanne-Coach Magnin zu, noch die Top 6 zu erreichen.

Für den FC Lugano kommt es zuletzt knüppeldick: Fünfmal in Serie verlieren die Tessiner, scheiden dabei gegen Biel aus dem Cup aus. In der Super League rangiert der ehemalige Leader noch auf Platz 4.

FC Lugano
Renato Steffen muss mit dem FC Lugano aktuell unten durch. - keystone

Vor dem heutigen ECL-Rückspiel gegen Celje analysiert Hakan Yakin den FC Lugano. Und erklärt, wo der Schuh drückt. Zudem blickt «Hatsch» nach Lausanne und fragt sich, ob Alvyn Sanches schon bereit für das Ausland ist.

Zieht Lugano in den Viertelfinal der Conference League ein?

Mischi Wettstein: Wir schauen ins Tessin: Wie erklärst du dir Luganos Cup-Niederlage in Biel?

Hakan Yakin: Das kann ich dir gerne erklären. Das liegt sicher nicht an der fehlenden Qualität, von zehn Duellen gewinnen die Tessiner neunmal. Vielleicht hat der Trainer die Situation mit vielen Wechseln in der Startelf falsch eingeschätzt.

FC Lugano
Der FC Lugano scheitert im Cup am FC Biel aus der Promotion League. - keystone

Sie traten mit der Selbstsicherheit an, dass man noch im Europacup ist und in der Liga vorne mitspielt. Und spielten daher mit zehn Prozent weniger. Dann wird es fatal, nach dem Rückstand konnten sie nicht mehr reagieren. Das hatte ich befürchtet: Es ist schwierig, aus diesem Loch rauszukommen.

Mischi Wettstein: Der FC Lugano befindet sich mit fünf Niederlagen in Folge in der Krise. Ist sie hausgemacht – und hat es etwas mit dem Abgang von Sportchef Carlos da Silva zu tun?

Hakan Yakin: Nein! Ich denke, das hat eher damit zu tun, dass man noch im Europacup vertreten ist. In den Köpfen der Spieler ist klar: International kann man sich am besten präsentieren, da spielst du anders.

FC Lugano
Der FC Lugano trennt sich von Sportchef Carlos da Silva. - keystone

Wenn ich Lugano in der Conference League sehe, laufen die Spieler über 90 Minuten um ihr Leben. In der Meisterschaft fehlen dann zehn, zwanzig Prozent und dann verlierst du die Spiele. Vielleicht liegt es in solchen englischen Wochen dann auch an der fehlenden Kaderbreite.

Mischi Wettstein: Fluch und Segen: Wäre es für die Meisterschaft besser, wenn sie heute ausscheiden würden?

Hakan Yakin: Nein, es ist schon zu spät. Ich habe befürchtet, dass es so kommt. Spiele, die Lugano in der Vorrunde mit Leichtigkeit gewinnen konnte, laufen jetzt nicht mehr so einfach.

Die Ruhe, die man im Tessin auch an der Seitenlinie immer hatte, spürt man nicht mehr. Ich glaube nicht, dass sie noch ganz vorne werden mitspielen können.

FC Lugano
Mattia Croci-Torti muss mit dem FC Lugano zuletzt unten durch. - keystone

Mischi Wettstein: Im Klartext heisst das: Der Meisterexpress ist für Lugano abgefahren?

Hakan Yakin: Stand heute ja, auch wenn sie gegen Celje ausscheiden sollten. Die Konkurrenz ist stärker geworden. Lugano hat einen Fehler gemacht: Sie haben im Gegensatz zu ihren Gegnern keinen Top-Stürmer geholt. Der fehlt jetzt im Rennen um den Meistertitel.

Mischi Wettstein: Da muss man Trainer Croci-Torti in Schutz nehmen: Das hat er immer gefordert.

Hakan Yakin: Ja, dort fehlt es. Im Mittelfeld und hinten sind sie gut aufgestellt. Vorne haben sie momentan nur Vladi, der Lugano meiner Meinung nach nicht zum Titel schiessen kann.

Ist für Lugano der Meisterexpress abgefahren?

***

Yakin: «Vielleicht kommt das Ausland zu früh für Alvyn Sanches»

Mischi Wettstein: Schauen wir noch bei Ludovic Magnin und Lausanne vorbei: Vor der Winterpause top – jetzt resultatmässig flop. Wieso?

Hakan Yakin: Vielleicht hat die Mannschaft doch nicht die Qualität, wie es in der Vorrunde den Anschein gemacht hat. Natürlich sind auch die Erwartungshaltung und der Druck gestiegen.

Alvyn Sanches
Lausannes Alvyn Sanches im Spiel gegen Servette. - keystone

Auch Alvyn Sanches spielt nicht mehr mit der Überzeugung wie in der ersten Saisonhälfte. Ich nehme an, dass er mehrere Angebote auf dem Tisch liegen hat und sich Gedanken über seine Zukunft macht. Das sind Faktoren, die dazu führen, dass es bei Lausanne nicht mehr läuft.

Mischi Wettstein: Sanches ist sicher ein überdurchschnittlicher Spieler. Traust du ihm eine grosse Karriere zu?

Hakan Yakin: Um Spieler wie ihn zu sehen, gehe ich gerne ins Stadion. Davon gibt es wenige. Er zeigt immer wieder Aussergewöhnliches, was mich als ehemalige Nummer 10 fasziniert. Aber er hat aktuell extrem abgegeben.

Schade, ich hätte ihm den nächsten Schritt ins Ausland zugetraut. Er ist sicher auch ein Thema in der Nati, das sind die Schritte, die man in der Karriere plant. Jetzt merkt er, dass es nicht so läuft und es vielleicht noch zu früh für das Ausland ist. Vielleicht braucht er noch eine Saison, um bei Lausanne zu reifen.

Ludovic Magnin
Ludovic Magnin (links) im Spiel gegen YB (hier mit Giorgio Contini). - keystone

Mischi Wettstein: Dann wird es nichts mehr mit Ludo Magnin und den Top 6?

Hakan Yakin: Ich bin überzeugt, dass Ludo das Ruder rumreissen kann. Wenn er seinen Charme und seinen Willen von der Seitenlinie auf die Mannschaft übertragen kann, dann kann es Lausanne schaffen.

Schafft es Lausanne in die Top 6?

****

Seit Anfang März ist Hakan Yakin zurück im Trainer-Geschäft. Der 48-Jährige hat beim FC Schaffhausen übernommen.

Natürlich führt der 87-fache Nationalspieler seine Serie «Klartext mit Hatsch» auf Nau.ch fort. Aus zeitlichen Gründen für einmal nicht in der Yakin Arena, sondern telefonisch.

Hakan Yakin
Hakan Yakin hat für die Schweiz 87 Länderspiele absolviert. - keystone

Bei «Klartext mit Hatsch» spricht Hakan Yakin über die Teams in der Super League. Der neue Trainer des FC Schaffhausen spricht heute über YB, GC, den FCL und Lugano.

Bereits erschienen sind die Kapitel über den FC Basel und «Hatschs» neuen Club FC Schaffhausen. Bis Ende Woche folgen noch der FCZ, der FCSG und der Abstiegskampf rund um den FC Winterthur.

Super League (13.03.2025)SpSNUTorePkt
1.Servette LogoServette27135945:3648
2.FC Basel LogoFC Basel27137756:2946
3.FC Luzern LogoFC Luzern27127847:4144
4.FC Lugano LogoFC Lugano27129643:3942
5.BSC Young Boys LogoBSC Young Boys27119742:3440
6.FC St. Gallen LogoFC St. Gallen27108942:3839
7.FC Zürich LogoFC Zürich271110636:3739
8.Lausanne-Sport LogoLausanne-Sport271010743:3737
9.FC Sion LogoFC Sion27912637:4333
10.Yverdon Sport LogoYverdon Sport27713727:4428
11.Grasshopper Club Zürich LogoGrasshopper Club Zürich275111127:3826
12.FC Winterthur LogoFC Winterthur27517527:5620
Super League (13.03.2025)SpPkt
1.Servette LogoServette2748
2.FC Basel LogoFC Basel2746
3.FC Luzern LogoFC Luzern2744
4.FC Lugano LogoFC Lugano2742
5.BSC Young Boys LogoBSC Young Boys2740
6.FC St. Gallen LogoFC St. Gallen2739
7.FC Zürich LogoFC Zürich2739
8.Lausanne-Sport LogoLausanne-Sport2737
9.FC Sion LogoFC Sion2733
10.Yverdon Sport LogoYverdon Sport2728
11.Grasshopper Club Zürich LogoGrasshopper Club Zürich2726
12.FC Winterthur LogoFC Winterthur2720

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