Haris Seferovic zu Pfiffen der Nati-Fans: «Kann ich nicht vergessen»
Haris Seferovic blickt in der SRF-Doku «The Pressure Game» auf seinen schwierigsten Nati-Moment zurück. In der Gegenwart fehlt er im Kader der Schweizer Nati.
Das Wichtigste in Kürze
- Haris Seferovic gehört zu den Rekord-Spielern und Torschützen der Schweizer Nati.
- Vor einigen Jahren wurde der Stürmer bei einem Heimspiel aber ausgepfiffen.
- Zur Situation von 2017 sagt der 31-Jährige: «Das kann ich nicht vergessen.»
- Im aktuellen Kader für die EM-Qualifikation fehlt der Stürmer.
Lange hatte Haris Seferovic bei den Anhängern der Schweizer Nati einen schweren Stand. Als «Chancentod» betitelt, wurde der Stürmer in Fankreisen oft stark kritisiert. Das gipfelte beim WM-Playoff gegen Nordirland 2017 darin, dass Seferovic von den eigenen Fans ausgepfiffen wurde.
Frustriert trottete der Stürmer in Basel vom Platz und klatschte hämisch in Richtung der Tribünen. In der fünften Folge der SRF-Dokumentation «The Pressure Game» blickt Haris Seferovic auf die Szene zurück.
Er gibt zu: «Vergessen kann ich das nicht.» Er sage zwar, es sei ihm egal. «Aber natürlich trifft mich sowas auch.»
Amina Seferovic hat «dafür überhaupt kein Verständnis»
Noch deutlicher wird Ehefrau Amina: «Von den eigenen Fans im eigenen Land ausgebuht zu werden – dafür habe ich absolut kein Verständnis.» Hinter jedem Spieler stecke ein Mensch, der enormen psychischen Druck habe. Sie macht klar: «Kein Geld dieser Welt kann solche Geschehnisse ungeschehen machen.»
In den Jahren nach den Pfiffen konnte sich Haris Seferovic aber rehabilitieren. Spätestens mit seinem Doppelpack im EM-Achtelfinal gegen Frankreich schoss er sich in die Herzen der Nati-Fans. Mit 92 Länderspielen und 25 Toren gehört er zu den Top 10 der Rekordspieler und Rekordtorschützen der Schweizer Nati.
Aktuell schwerer Stand in der Schweizer Nati
Im Hinblick auf die Euro 2024 ist aber noch unklar, welche Rolle Seferovic für die Schweiz einnehmen kann. Bei den Auftaktspielen in die EM-Qualifikation fehlt der Stürmer im Aufgebot von Murat Yakin. Nach seinem Winter-Wechsel zu Celta Vigo kommt er in La Liga bisher auf sieben Einsätze mit einem Treffer.
Für Galatasaray hatte er zuvor nur noch selten gespielt. Dies kostete ihn direkt vor der WM auch seinen Stammplatz in der Nati-Elf. Bei «The Pressure Game» erklärt Seferovic, andere hätten die Chance genutzt, als er 2022 mehrfach verletzt fehlte. Er sagte aber auch: «Ich bin wieder da und will spielen.»
An der WM reichte es dann aber lediglich zu drei Joker-Einsätzen und insgesamt 68 Minuten Spielzeit. Auch beim EM-Quali-Start am Samstag und nächsten Dienstag werden keine weiteren Einsätze dazukommen. Andere scheinen ihm – zumindest vorläufig – den Rang abgelaufen zu haben.