Wenn die italienische Nationalmannschaft heute in Genua gegen die Ukraine antritt, geht es nicht nur um Fussball. Es wird der Opfer von Genua gedacht.
Die eingestürzte Morandi-Brücke in Genua.
Die eingestürzte Morandi-Brücke in Genua. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Italien spielt heute in Genua und gedenkt der Opfer der Brückenkatastrophe.
  • Das Nationalteam besuchte den Unglücksort und legte einen Kranz nieder.
  • Trainer Mancini selbst spielte in seiner Karriere 15 Jahre in Genua.
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Wenn Italien heute Abend im Stadio Luigi Ferraris in Genua gegen die Ukraine spielt, wird das Spiel in der 43. Minute unterbrochen, um den 43 Todesopfern der Brückenkatastrophe vom 14. August zu gedenken. Es wird eines der emotionalsten Spiele in der Geschichte der italienischen Nationalmannschaft werden. 

Mancini beeindruckt

Bereist gestern besuchten die Azzurri den Ort des Dramas und legten einen Kranz nieder. Nationaltrainer Roberto Mancini zeigte sich beeindruckt. «Die Emotionen sind gewaltig, es ist eine absurde Katastrophe. Wie oft bin ich selbst über diese Brücke gefahren. Ich hoffe für die Stadt, dass sie schnell wieder aufgebaut wird.» Mancini ist in Genua eine Legende, er spielte 15 Jahre lang bei Sampdoria und führte den Club zu seinem bisher einzigen Meistertitel (1991) und in den Final der Champions League (1992).   

Roberto Mancini
Italiens Nationaltrainer Roberto Mancini fehlt für die Spiele gegen Estland und Polen. - Keystone

Verband unterstützt Waisenkinder

Neben dem Länderspiel in der vom Unglück gebeutelten Stadt unterstützt der italienische Fussball-Verband die neun Kinder, die bei der Katastrophe ihre Eltern verloren haben finanziell und kommen für das Schulgeld und die Kosten der Ausbildung auf. Die  «Azzurri» sind in Italien, auch bei ausbleibendem Erfolg sehr beliebt und Politiker profitieren vom Auftritt der Fussballstars. So zeigte sich der Präsident der Region Ligurien, Giovanni Toti, der auch der Komission für die Aufklärung des Brückeneinsturzes vorsitzt, gestern mit Natitrainer Mancini.  «Es ist wichtig, dass Italien in Genua spielt und heute den Unglücksort besucht. Es hilft uns den Fokus auf der Stadt zu halten.» 

Gleichzeitig soll es den Menschen in Genuas aber auch gegönnt sein, wenigstens für 90 Minuten das Unglück zu vergessen. Das Testspiel gegen die Ukraine wird heute Abend um 20.45 Uhr angepfiffen.

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