Kommentar zu drei Spielsperren gegen Aarau-Trainer Alex Frei
Das Wichtigste in Kürze
- Die SFL sperrt Alex Frei für seine Stinkefinger-Geste für drei Spiele.
- Der Aarau-Trainer hatte im Derby gegen Baden auf Provokationen der Fans geantwortet.
Beim Derby-Sieg über Baden reagiert Aarau-Trainer Alex Frei auf Beschimpfungen von der Tribüne. Der Nati-Rekordtorschütze zeigt kurz den Stinkefinger und entschuldigt sich anschliessend dafür. Trotzdem wird er jetzt für drei Spiele gesperrt!
Als ich dieses Urteil heute Morgen gelesen habe, ist mir beinahe das Gipfeli im Hals stecken geblieben. Ich frage mich: Wo leben wir eigentlich mittlerweile?
Das Urteil bedeutet für mich im Umkehrschluss: Als Trainer muss man sich heute durchgehend beschimpfen lassen. Das beginnt bei so einem Spiel, wie Aarau gegen Baden, bereits mit der Ankunft des Teambusses.
Zudem scheint man sich mit dem Matchticket-Kauf das Recht zu erwerben, den Gegner durchgehend beleidigen und provozieren zu dürfen. Dass es für einen Protagonisten dann einfach mal zu viel sein kann, ist menschlich und normal.
Was halten Sie vom Strafmass gegen Alex Frei?
Dass es keine vorbildliche Reaktion ist, ist klar. Aber Alex Frei hat sich nicht vor den Fans aufgebaut und provoziert. Es war eine kleine Geste – also hätte auch eine Abmahnung gereicht. Man hätte die Kirche im Dorf lassen können.
Zum Vergleich: Mario Balotelli hat sich einst im Sion-Dress deutlich provokativer vor die FCB-Fans gestellt. Der Italiener musste für seine Mittelfinger-Geste damals nur einmal zuschauen. Alex Frei wird jetzt für weniger gleich dreimal mehr bestraft.
Das Urteil von drei Spielsperren ist jenseits von Gut und Böse! Man wünscht sich immer Emotionen – und wenn diese mal durchdrücken, wird man gleich verurteilt.