Lars Lunde: «Gala-Auftritt war stark – jetzt muss YB Serie starten»

Wir haben YB in den letzten Wochen häufig kritisiert. Aber jetzt darf ich sagen: YB hat gegen Galatasaray zwei hervorragende Spiele gemacht. Die Türken wurden vom Schweizer Meister phasenweise sogar dominiert.

Klar hat Galatasaray enttäuscht, das soll aber die Leistung von YB nicht schmälern. Ein grosses Kompliment an Trainer Patrick Rahmen und seinen Staff: Sie haben ihr Team super eingestellt, die schnellen Konter waren stets gefährlich.

Dazu zeigt Rohdiamant Ebrima Colley in Istanbul, was für ein Talent in ihm schlummert. Auch Goalie Marvin Keller überzeugt – ihn würde ich wohl sogar im Tor lassen.

Die beiden Spiele haben auch deshalb richtig Freude gemacht, weil die junge Abwehr um Captain Ali Camara gut organisiert war. Darauf kann man aufbauen. YB wurde auch nicht nervös, als es in Istanbul hektisch wurde.

Dazu möchte ich sagen: Wie sich die türkischen Fans aufgeführt haben, geht gar nicht. Hier müsste die UEFA mal durchgreifen und eine paar Spielsperren verhängen, das hat nichts mit Fussball zu tun.

Nach der erfolgreichen CL-Quali kommt jetzt aber mein grosses Aber: Es hilft jetzt alles nichts, wenn der Meister heute nicht gegen Lausanne gewinnt!

Ich will die Euphorie nicht bremsen, aber jetzt zählt es auch auf der kleineren Bühne. Sie müssen die Euphorie mitnehmen und in der Liga zu punkten beginnen. Sonst war die ganze Playoff-Gala für die Katz.

Mit einem Sieg gegen die Waadtländer könnte man in der Natipause kurz durchschnaufen. Danach folgen Spiele gegen Vevey, Winterthur und GC. Ich erwarte den Einzug in die nächste Cup-Runde und das Punktemaximum aus diesen Partien.

Nach den Leistungen gegen Galatasaray, wäre alles andere für mich unverständlich …

Die CL-Quali hat das Team und die Fans beflügelt, es ist jetzt alles aufgegleist, um richtig performen zu können. YB muss eine Serie starten – und gleich gegen Lausanne loslegen.

Hopp YB!

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1986 schiesst Lars Lunde YB zum Meistertitel. Ein Jahr später wechselt der Däne zum grossen Bayern München in die Bundesliga. Später spielt er auch unter Ottmar Hitzfeld für Aarau. Im Alter von 26 Jahren muss Lunde wegen der Folgen eines Verkehrsunfalls seine Karriere beenden.

Bis heute ist der 60-jährige Lars Lunde in Bern eine Legende – und seit Anfang Jahr auch Nau.ch-Kolumnist.