Lars Lunde: «Ohne Sieg in Lugano ist Aufschwung bei YB nichts wert»

Der Start nach dem Trainerwechsel ist geglückt, YB holt sich den Heimsieg gegen Luzern. Doch es hätte nicht viel gefehlt und man hätte die drei Punkte noch verschenkt. Für mich kamen die Auswechslungen von Benito und Niasse zu früh.

Aber es ist klar: Wenn du lange nicht gewonnen hast, fehlt dir das Selbstverständnis. Darum war es wichtig, hat man das 2:1 über die Ziellinie gebracht. Und Cedric Itten hat mit seinem Tor und dem Assist Werbung gemacht.

Als ich die Aufstellung gegen Inter gesehen habe, hatte ich zuerst den Eindruck, dass Joël Magnin das Spiel wegschenkt. Sieben Wechsel sind sehr viel. Die Leistung war dann aber gut – und wie ich gesagt habe: Die Champions League ist das Dessert, der Fokus muss auf der Liga sein.

Und genau da wird es jetzt entscheidend: YB muss am Sonntag in Lugano gewinnen! Sonst ist der Sieg über den FCL und die gute Leistung gegen Inter nichts wert.

Mit bereits fünf Niederlagen in zehn Spielen ist eigentlich auch ein Punkt im Tessin zu wenig. Das würde uns nicht weiterbringen.

YB muss jetzt liefern – aber das wird schwierig. Lugano ist ein guter und unangenehmer Gegner. Auch wenn sie zuletzt überraschend viele Punkte abgegeben haben: Im Cornaredo ist es immer schwierig.

Nach dem Saisonstart ist es für die Young Boys fünf vor zwölf! Wenn Joël Magnin das seinen Spielern vermitteln kann, haben wir einen Schritt vorwärtsgemacht. Jeder muss sein Ego hinten anstellen und für das Team Vollgas geben. In Lugano muss auf Sieg gespielt werden!

Meinem Kolumnisten-Kollegen Erni Maissen muss ich in einem Punkt recht geben: Es schaut aktuell nicht so aus, als wolle ein Team wirklich Meister werden.

Mit einer Siegesserie wäre auch YB plötzlich wieder vorne dabei. Aber ich bin nicht sicher, ob das Team stark genug ist, um den Titel zu verteidigen.

Allerdings ist der aktuell sowieso kein Thema: Es geht nur um die Top 6 und die müssen so rasch wie möglich erreicht werden. Dafür braucht es Siege: am besten gleich gegen Lugano und am Mittwoch gegen den FCB.

Hopp YB

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1986 schiesst Lars Lunde YB zum Meistertitel. Ein Jahr später wechselt der Däne zum grossen Bayern München in die Bundesliga. Später spielt er auch unter Ottmar Hitzfeld für Aarau. Im Alter von 26 Jahren muss Lunde wegen der Folgen eines Verkehrsunfalls seine Karriere beenden.

Bis heute ist der 60-jährige Lars Lunde in Bern eine Legende – und seit Anfang Jahr auch Nau.ch-Kolumnist.