Meister FCZ verliert nach spätem Treffer gegen Cupsieger Lugano
Es ist der Krisen-Gipfel der Super League: Cupsieger Lugano verpasst dem Meister FCZ mit einem späten Siegtreffer den nächsten Nackenschlag.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Schweizer Meister FCZ kassiert die fünfte Pleite in der laufenden Saison.
- Etwas unverdient unterliegen die Zürcher zuhause mit 1:2 gegen Lugano.
- Der Cupsieger klettert auf Rang sechs, der Meister bleibt Liga-Schlusslicht.
Es ist der Krisengipfel der Super League: Der strauchelnde Meister FCZ unterliegt mit 1:2 gegen den ebenso schwächelnden Cupsieger Lugano. Passend zur Ausgangslage ist auch der Rasen im Letzigrund eher ein Kartoffelacker.
«Vom Resultat her war es grausig, das Spiel war nicht so schlecht», meint FCZ-Routinier Blerim Dzemaili. «Wir haben viele Chancen gehabt, sie aber leider nicht genutzt. Schlussendlich zählt im Fussball das Resultat, das ist negativ für uns.»
Es fehle beim FCZ derzeit überall, so Dzemaili. «Wenn du mit zwei Punkten Letzter bist, läuft einiges falsch – wir können nicht immer nur Ausreden suchen.» Liegt es am Trainer? «Das ist nicht meine Frage – ich glaube, jeder muss seine Verantwortung übernehmen.»
«Das Beste heute war die Unterstützung der Fans», geht FCZ-Schlussmann Yanick Brecher hart ins Gericht. «Aber bei uns fehlt es. Die Pfiffe sind mehr als berechtigt – das wissen wir. So können wir nicht auftreten, so dürfen wir nicht spielen.»
Auch Becir Omeragic gibt sich selbstkritisch. «Wir sind sicher in einer schwierigen Situation. Beim 2:1 waren wir gar nicht konzentriert, das darf nicht passieren. Jetzt müssen wir alle zusammenhalten und aus dieser Situation finden.»
Rückkehrer Steffen schockt den FCZ
Trotz des erbärmlichen Rasen-Zustands dauert es nur fünf Minuten, dann fällt der Treffer – und es ist Renato Steffen: Celar legt einen Ball clever zum Super-League-Rückkehrer ab. Der lässt sich aus zwölf Metern nicht zweimal bitten und trifft zum 1:0.
Aber nach dem mauen Start kommen die Zürcher besser ins Spiel – und mit etwas Glück zum Ausgleich: Daprela will gegen Dzemaili klären, aber der Ball prallt zu Tosin. Der trifft mit links clever ins lange Eck zum 1:1.
Kurz nach dem Seitenwechsel dann Aufregung im Lugano-Strafraum: Nach einem Eckball geht Kryeziu im Zweikampf zu Boden. Die Zürcher fordern einen Elfmeter, aber Schiedsrichter und VAR schweigen zu der Szene.
Danach schläft die Partie etwas ein – bis zur 70. Minute, dann taucht FCZ völlig frei vor dem Lugano-Tor auf. Saipi ist geschlagen, aber Okita bringt den Ball aus fünf Metern nicht auf das leere Tor. Eine sinnbildliche Szene für dieses Spiel.
Später Joker-Treffer bringt Lugano den Sieg
Lugano zieht sich nach dem Schreckmoment etwas zurück – auch, weil offensiv auf dem Rübenacker wenig zu machen ist. Die Zürcher bemühen sich um den Siegtreffer, finden aber spielerisch keine Lösungen.
Der Treffer fällt – auf der Gegenseite: Die Zürcher bringen den Ball nicht weg, dann ist Lugano-Joker Amoura zur Stelle. Per Kopf markiert der 1,69-Angreifer in der 90. Spielminute den nicht unbedingt verdienten Siegtreffer für die Tessiner.
Lugano-Torschütze Renato Steffen freut sich über das Tor bei der Super-League-Rückkehr. «Das ist natürlich ein perfekter Einstand. Aber man hat auch gesehen, dass wir noch sehr viel Arbeit vor uns haben.»
Auch Maren Haile-Selassie freut sich über den Sieg der Bianconeri. «Es war sehr wichtig für uns. Wir sind sehr gut gestartet, haben Zürich aber ins Spiel kommen lassen. In der zweiten Hälfte ist der FCZ angerannt, aber wir haben unsere Chance genutzt.»