Nach Pöbelei im Regiofussball: Verband greift durch
Nach der Pöbelei im Berner Regiofussball greift der Verband durch. Er bestraft die beteiligten Clubs mit Geldstrafen. Bosporus muss 2'800 Franken zahlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor einer Woche kommt es nach dem Spiel Italiana-Bosporus zu einer Pöbelei.
- Nun greift der Verband durch und bestraft die Clubs mit Geldstrafen.
- Italiana muss 400 Franken berappen, Bosporus 2'800.
Drei rote Karten, ein Wadenbeinbruch und Wild-West-Szenen nach dem Schlusspfiff. Die Bilanz des Berner 2. Liga-Meisterschaftsspiels AS Italiana gegen FC Bosporus am Samstag vor einer Woche ist skandalös.
Trotz dem 4:2-Sieg seiner Truppe schreibt Italiana-Coach Sandro De Giuseppe dem Fussballverband Bern/Jura einen Beschwerdebrief. Sein Standpunkt ist unmissverständlich: Wenn der Verband nichts unternimmt, will er mit seiner Mannschaft zukünftig nicht mehr gegen Bosporus antreten.
Am Dienstag dann tagt die Disziplinarkommission des Verbands und befindet über das Strafmass. Auf Anfrage will sich deren Sekretär Kurt Bieri nicht detailliert dazu äussern. Das übernehmen die Clubs.
Bussen von total 3'200 Franken
Beide werden mit Geldstrafen belegt. Bosporus muss wesentlich tiefer ins Portemonnaie greifen – 2'800 Franken Busse lautet das Verdikt des Verbands. «Das tut weh», sagt Sportchef Mustafa Tiryaki dazu.
Italiana muss aufgrund unsportlichen Verhaltens von Zuschauern und Spielern 400 Franken berappen. Der Club wird die Strafe laut Trainer De Giuseppe akzeptieren. Ob dies auch bei Bosporus der Fall ist, weiss Sportchef Tyriaki noch nicht. «Ich bin gerade aus den Ferien zurückgekommen und muss mir nun einen Überblick verschaffen.»
Bussen sind das eine, Strafpunkte das andere. Bosporus werden 115 Strafpunkte aufgebrummt, Italiana 24. Für den Laien: Bei Punktgleichheit in der Tabelle sind die Strafpunkte massgebend. Die Mannschaft mit weniger ist weiter vorne klassiert, Fairness lohnt sich also.
Und was ist mit den Spielern, die des Feldes verwiesen wurden? Der Italiana-Goalie, der eine Notbremse beging, wird ein Spiel gesperrt. Ebenfalls einmal zuschauen muss der Bosporus-Akteur, der während des Spiels zweimal verwarnt wurde. Ganze vier Suspensionen erhält der Bosporus-Spieler, welcher im Zuge der Pöbelei die rote Karte sah.