Neymar beendet Transfer-Gepokere und bleibt in Paris
Die wohl heisseste Personalie des Sommers ist schon vor dem Ende des Transferfensters ad acta gelegt: Neymar bleibt in Paris. Real-Coach Zinédine Zidane erwartet trotzdem noch die eine oder andere «Bombe» - und auch in der Bundesliga sind noch spannende Fragen offen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wochenlang wartete ganz Fussball-Europa auf den spektakulärsten Transfer in diesem Sommer.
Am Ende war es dann Neymar selbst, der dem Theater um seine Zukunft ein Ende setzte - still und unspektakulär.
Der extrovertierte Brasilianer habe seine Hoffnung auf eine Rückkehr zum FC Barcelona vorerst aufgegeben und werde bei Paris Saint-Germain bleiben, berichtete «L'Équipe» am Sonntag. «Alles deutet darauf hin, dass das die letzte Folge der Seifenoper um Neymar war», schrieb die spanische Zeitung «Marca». Den ganz grossen Transferhammer dieses Sommers wird es damit am letzten Tag vor Ende der Wechselfrist am Montag wohl nicht mehr geben - Überraschungen sind aber auch in der Bundesliga nicht ausgeschlossen.
«Vor Mitternacht am Montag kann - wie immer - noch alles passieren, da können noch eine oder zwei Bomben platzen», kündigte Real-Trainer Zinédine Zidane am Wochenende vielsagend an. Auch die Königlichen hatten sich lange um Neymar bemüht, sich in diesem Sommer aber auch schon mit Eden Hazard vom FC Chelsea und dem Frankfurter Luka Jovic verstärkt. Wahrscheinlich ist wohl noch ein Tausch der Torhüter Alphonse Areola von Paris und Keylor Navas von Real Madrid.
PSG-Offensivstar Neymar galt wochenlang als der wichtigste Faktor im Transfer-Geschacher dieses Sommers. «Es muss ein Dominostein fallen. Auf den wartet man in Fussball-Europa. Wenn es den gibt, dann werden viele Transfers folgen», hatte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge Anfang Juli angekündigt. Passiert ist seitdem - wenig.
Die Münchner haben Philippe Coutinho vom FC Barcelona ausgeliehen, obwohl die Katalanen die Verhandlungen über die Neymar-Rückkehr und mögliche Spieler wie Coutinho oder Ousmane Dembélé als Tauschobjekte noch gar nicht abgeschlossen hatten. Viele andere Stars blieben trotz Wechsel-Spekulationen bei ihren Clubs: Gareth Bale bei Real Madrid, Jérôme Boateng beim FC Bayern, Paulo Dybala bei Juventus Turin, Paul Pogba bei Manchester United, Mesut Özil beim FC Arsenal.
Zumindest in die Personalie Boateng könnte vor dem Ende des Transferfensters in der Bundesliga am Montag um 18.00 Uhr aber noch einmal Bewegung kommen. Juve-Verteidiger Giorgio Chiellini riss sich das Kreuzband, Boateng soll ein möglicher Ersatzkandidat sein. Medieninformationen zufolge verhandelt er bereits mit Juve. Der Innenverteidiger fehlte am Sonntag kurzfristig bei den traditionellen Fotoaufnahmen des FC Bayern in Lederhosen zum kommenden Oktoberfest.
Bei vielen Bundesligisten steht am letzten Tag des Transferfensters vor allem auf der Abgabe-Seite noch ein Fragezeichen. Bei Eintracht Frankfurt kam Klarheit: Stürmer Ante Rebic wechselt zum italienischen Topclub AC Mailand. Der 25 Jahre alte Stürmer stand auf eigenen Wunsch beim 2:1 (0:1)-Sieg der Hessen gegen Fortuna Düsseldorf nicht mehr im Kader und flog nach Mailand. Im Gegenzug kommt der Portugiese André Silva vom AC Mailand zu den Hessen, wie Sportvorstand Fredi Bobic bestätigt. Silva wird am Montag in Frankfurt zum Medizincheck erwartet. Es soll ein Leihgeschäft über zwei Jahre sein.
Der Wechsel von Jean-Kévin Augustin von RB Leipzig zur AS Monaco ist indes perfekt. «Mit ein wenig Traurigkeit müssen wir uns heute verabschieden», schrieb er bei Instagram. Der Franzose wird zunächst verliehen und könnte den Weg für Patrik Schick freimachen. Der Tscheche soll von der AS Rom für zwei Jahre ausgeliehen werden.