Schon oft wurde Philipp Lahm für seine Verdienste geehrt. Jetzt gibt es sogar ein Theaterstück über den 34 Jahre alten Fussballweltmeister. Premiere ist am Samstag in München.
Am kommenden Samstag ist im Münchner Residenztheater die Uraufführung des Theaterstücks «Philipp Lahm».
Am kommenden Samstag ist im Münchner Residenztheater die Uraufführung des Theaterstücks «Philipp Lahm». - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der deutsche Fussballweltmeister Philipp Lahm bekommt sein eigenes Theaterstück.
  • Dass er scheinbar keine Ecken und Kanten hat, sei gerade für den Autor des Stückes, Michel Decar, das Entscheidende.
  • Die Uraufführung des Theaterstückes findet am kommenden Samstag im Münchner Residenztheater statt.
Ad

Philipp Lahm (34) ist ein Promi, mit dem man nichts falsch machen kann. Menschlich so einwandfrei, dass selbst das Skandälchen, das er vor einigen Jahren erzeugte, als er in seiner Biografie Fussballinterna ausplauderte, sofort seinem Berater zugeschrieben wurde. Dass der 34-Jährige nun auch Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft ist, ist da nicht verwunderlich. Schon ein bisschen irritierender ist aber, dass es nun auch ein Theaterstück über ihn gibt. Premiere feiert das Stück am Samstag 16.12 um, 20 Uhr im Münchner Residenztheater.

Doch wie schreibt man über jemanden, der scheinbar keine Ecken und Kanten hat? Für Michel Decar, den Autor des Stückes, liegt gerade darin die Faszination. «Keiner will ausgewogen sein oder gar langweilig», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. «Dabei ist das doch absolut erstrebenswert! Langeweile ist ein völlig zu Unrecht negativ aufgeladener Begriff.» Im Stück ist Philipp Lahm vor allem eine Figur, die sich dadurch auszeichnet, was sie alles nicht macht. Im Auto rast er nicht, in Clubs geht er nicht, beschweren würde er sich nie. Sehr untypisch für einen Fussballer.

Zwischendurch trifft sich Lahm mit Journalisten, die verzweifelt versuchen, Spannendes aus ihm herauszukitzeln. Manchmal spielt er dieses Spiel mit, breitet waghalsige Anekdoten aus - um sie im nächsten Moment als Scherz abzutun.

Langeweile, Glück, Beständigkeit

«Philipp Lahm» ist ein Spiel mit den Erwartungshaltungen der Öffentlichkeit. «Es geht darum, den Nicht-Skandal zu ertragen», sagt Decar. «Die Langeweile, das Glück, die Beständigkeit.»

Eine Figur ohne Konflikte, ein Theater ohne Drama: Es gehört schon einiges an Mut dazu, so einen Stoff auf die Bühne zu bringen. Doch vielleicht liegt gerade darin der Reiz eines Stückes, das viel über unsere jetzige Zeit aussagen soll.

Ad
Ad