Prinz William spricht mit Fussball-Stars über Depressionen
Das Wichtigste in Kürze
- In vielen westlichen Ländern ist Suizid die häufigste Todesursache für Männer unter 45.
- Fünf Fussballer sprachen mit Prinz William über Erlebnisse aus ihrem Leben.
- Danny Rose erzählt, wie ihn ein Club vor der möglichen Verpflichtung abchecken wollte.
Suizid ist der grösste Killer für Männer unter 45 Jahren in vielen westlichen Staaten. In England wurde das Problem in den letzten Jahren vermehrt auf das Tapet gebracht. Dass darüber gesprochen wird, ist auch der Verdienst von Prominenten, wie beispielsweise Prinz William.
Im Rahmen der «Mental Health Week» rief die britische «BBC» eine Talk-Runde ins Leben. Mit dabei: Danny Rose (Tottenham), Thierry Henry (Ex-Trainer AS Monaco), Peter Crouch (Burnley). Zudem Jermaine Jenas (Ex-Tottenham) und Gareth Southgate (Nationaltrainer England).
Und: Die Nummer Zwei in der britischen Thronfolge. William und seine Frau Kate riefen erst kürzlich zusammen eine Chat-Hilfsdienst für Menschen mit psychischen Problemen ins Leben. Zusammen mit Prinz Harry und Herzogin Meghan.
Fussball-Stars sprechen über psychische Probleme
Zusammen machten die Fussballer eine kleine Trainings-Session mit Prinz William. Danach setzten sie sich in der Garderobe hin und diskutieren, worüber man(n) eben viel zu wenig diskutiert.
«Ich denke, Männer finden es im Allgemeinen sehr schwierig, über ihre Gefühle zu sprechen», sagt William.
Dass der öffentliche Druck auf Profis immens ist und auch sie mit Problemen zu kämpfen haben, geht oft vergessen. Auch zehn Jahre nach dem Selbstmord des deutschen National-Torhüters Robert Enke, der unter Depressionen gelitten hatte.
«Der Club wollte sicherstellen, dass ich nicht verrückt bin»
Der Reihe nach sprachen die Fussballer und Prinz William darüber, was sie in ihrem Leben bisher belastet hatte.
Danny Rose erinnert sich: «Es war damals meine erste ernste Verletzung. Ich hatte keine Lust mehr, irgendetwas zu machen und ich habe schlecht geschlafen. Dann habe ich die Diagnose erhalten, und ja, ich habe Medikamente bekommen.
Danny Rose entschied sich, offen zu seinen Depressionen zu stehen. «Im Sommer 2018 sprach ich mit einem anderen Verein», so der Verteidiger weiter.
«Die sagten: ‹Der Club würde dich gerne treffen, einfach um sicherzustellen, dass du nicht verrückt bist.› Ich habe mich geschämt, als er das sagte. Egal, was ich durchgemacht habe, das beeinträchtigt nicht, wie ich meinen Job mache.»
«Ich habe es gar nie gelernt»
Dass es fast verboten ist, Gefühle zu zeigen, bestätigt auch Thierry Henry. Der einstige Superstar des FC Arsenal und der französischen Nationalmannschaft sagt:
«Ehrlich gesagt, weiss ich nicht, ob ich depressiv war. Ich habe nie etwas darüber gelernt. Ich habe nie gelernt, wie ich jemandem Respekt entgegenbringen soll, der sein Herz öffnet.»
Prinz William: «Müssen lernen, über unsere Emotionen zu sprechen»
Prinz William dessen Mutter Diana bei einem Autounfall starb als er 15-jährig war: «Wenn du so einen Verlust erlebst, wenn du noch ganz jung bist schmerzt das mehr als alles andere.»
«Dieses Sich-Nichts-Anmerken-Lassen kann manchmal sehr gut sein. Aber wir müssen auch lernen über unsere Emotionen zu sprechen», so William weiter.
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