Pro/Contra : Tramezzani zum vierten Mal in Sion – kommt das gut?
Zum vierten Mal übernimmt Paolo Tramezzani den FC Sion. Er soll die Walliser vor dem Abstieg bewahren. Die richtige Lösung? Bei Nau.ch ist man sich nicht einig.
Das Wichtigste in Kürze
- David Bettoni muss den FC Sion drei Spiele vor Schluss verlassen.
- Präsident Christian Constantin holt Trainer Paolo Tramezzani zurück.
Der FC Sion sorgt (wieder einmal) für beste Unterhaltung in der Super League. Nach dem 0:5 gegen Servette muss Trainer David Bettoni gehen. Der Nachfolger von Fabio Celestini (6 Spiele) war nur gerade zehn Partien im Amt. Sion-Präsident Christian Constantin holt zum dritten Mal Paolo Tramezzani zurück, er soll den Klassenerhalt der Walliser bewerkstelligen.
Die richtige Lösung oder ein weiteres Kapitel im Walliser «Komödienstadl»? Auf der Nau.ch-Sportredaktion gehen die Meinungen auseinander.
Christoph Böhlen, Sportchef
Nach den Fehlgriffen mit Fabio Celestini und David Bettoni macht Christian Constantin jetzt in der Not doch noch alles richtig. Er holt mit Paolo Tramezzani den perfekten Trainer für die Walliser zurück ins Tourbillon!
Bei zwei von drei Trennungen zwischen dem 52-Jährigen und dem FC Sion ging es stets um Eitelkeiten. Zuerst wollte Tramezzani nach geglücktem Liga-Erhalt mehr Lohn. Im letzten Herbst reiste er nach einem 2:7 in die Ferien.
Beides kam bei Sonnenkönig CC nicht gut an. Und beide Male trennte er sich von seinem Coach, obwohl dieser sportlich vieles richtig machte. Pech für CC: Keiner der Nachfolger brachte die Walliser auch nur einen Schritt weiter.
Jetzt übernimmt Tramezzani zum vierten Mal – ich traue dem Coach sogar zu, die Rote Laterne noch abzugeben. Konkurrent Winterthur macht schliesslich auch keinen sattelfesten Eindruck. Und so prekär ist die Lage ja eigentlich nicht, denn: Theoretisch reicht in den letzten drei Liga-Spielen und in einer allfälligen Barrage ein einziger Sieg für den Liga-Erhalt.
Einfach seine Sommerferien sollte der neue/alte Coach nur in Absprache mit Präsident Constantin buchen.
Andrea Schüpbach, Sport-Redaktor
Dass CC bei den Trainern nicht viel Geduld hat, ist keine Neuheit. Und darum ist es auch nicht überraschend, dass man sich für die letzten drei Spiele nochmals neue Impulse holt.
Doch genau hier ist das Problem. Paolo Tramezzani ist alles andere als ein neuer Impuls. Der 52-Jährige übernimmt die Walliser zum vierten (!) Mal.
Tramezzani hat beim FC Sion – im Vergleich zu anderen Trainern – zwar gute Arbeit geleistet. Aber: Der Italiener verliess die Sittener im Herbst nach einer 2:7-Pleite in St.Gallen. Mit allen Spielern ausser Winter-Transfer Reto Ziegler hat Tramezzani schon gearbeitet. Und diese Arbeit hat am Ende offenbar nicht mehr gefruchtet.
Warum das nun ein paar Monate später anders sein soll, ist mir ein Rätsel. Das Restprogramm ist mit Meister YB, Luzern und dem FC St.Gallen happig.
Ich sehe den FC Sion auf dem letzten Platz und damit in der Barrage. Dort gebe ich erst einen Tipp ab, wenn der Gegner klar ist...