Protektionismus: ECA-Chef Agnelli kritisiert Top-Ligen
Im Streit um die Champions-League-Reform ist Andrea Agnelli als Präsident der European Club Association (ECA) auf Konfrontationskurs zu den grossen Fussball-Ligen gegangen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Präsident von Juventus Turin wehrte sich dagegen, dass eine Reform nur den grossen Clubs zugute käme.
Es sei enttäuschend, dass die Diskussion um das Projekt nur von Vertretern der fünf grossen Ligen geführt werde. «Ich sehe das als Protektionismus der fünf grossen Ligen gegenüber dem Rest des europäischen Fussballs an», sagte Agnelli auf dem ECA-Sondergipfel auf Malta.
Der Präsident von Juventus Turin wehrte sich dagegen, dass eine Reform nur den grossen Clubs zugute käme. «Es geht um die Clubs von Position 16 bis 40-50 im Club-Ranking», behauptete Agnelli: «Ajax war im Halbfinale und hat daheim das Double geholt, aber sie gehen in die Qualifikation. Wie kann Ajax wachsen?» Ihm gehe es bei dem Projekt um Stabilität und das Interesse des europäischen Fussballs.
Die ECA unter der Führung von Agnelli ist der Motor der Reformidee, auch wenn bei weitem nicht alle der mehr als 200 Mitglieder dafür sind. Nach den Agnelli-Plänen sollen von 2024 an nur noch vier der 32 Startplätze über die Platzierung in den nationalen Ligen vergeben werden. 24 Teams wären allein durch ihre Teilnahme im Vorjahr wieder startberechtigt. Nur vier Teams würden aus der Europa League aufsteigen. Eine Einteilung mit acht Teams in vier Gruppen würde für deutlich mehr Spiele sorgen.