Punkt bei FCZ für FCW – Berner: «Der einzige Weg, um zu überleben»
Aufsteiger Winterthur ringt dem FCZ auswärts im Letzigrund einen Punkt ab. Trainer Bruno Berner lobt den Auftritt seiner Mannschaft, übt aber auch Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FCZ kommt zuhause gegen Aufsteiger Winterthur nicht über ein 0:0-Remis hinaus.
- Für den Meister die nächste Enttäuschung, beim Gegner ist man dagegen zufrieden.
- Trainer Bruno Berner lobt den kämpferischen Auftritt seiner Spieler.
Manch ein Unentschieden fühlt sich an wie ein Sieg – vor allem, wenn man als Aufsteiger beim Meister punktet. Der FC Winterthur entführt im Keller-Derby mit einem 0:0 beim Krisen-Meister FCZ einen wertvollen Zähler aus dem Letzigrund.
Und Trainer Bruno Berner bestätigt: «Für uns ist der Punkt wahnsinnig gut. Wir wissen aber auch, dass heute alles über die defensive Leistung gegangen ist. In der Vorwärtsbewegung müssen wir einiges korrigieren, wenn wir gegen andere Mannschaften punkten wollen.»
Am Ball habe der Mut gefehlt, gibt der Winterthur-Trainer zu. «Aber die Solidarität, das Kollektiv, die Defensivarbeit konnten wir bestätigen. Das ist der einzige Weg für uns, um in der Super League überleben zu können», so Berner.
Zudem habe man auch die Ausfälle im Vergleich zum Sieg bei Sion kompensieren müssen, beklagt der Winterthur-Coach. «Es fällt bei uns relativ schnell ins Gewicht, wenn der eine oder andere fehlt.»
Colatrella nimmt seine Spieler in Schutz
Sein Gegenüber Genesio Colatrella steht beim FCZ vor der Ablöse: Auch der Interimstrainer konnte den strauchelnden Meister nicht zum ersten Saisonsieg führen. Colatrella will mit seinen Spielern aber nicht zu hart ins Gericht gehen.
«Nach dem Donnerstag-Spiel kann man nicht erwarten, dass man das hier mit Riesen-Selbstvertrauen herunterspielt», so Colatrella. «Wir hatten auch viele neue Spieler, die noch nicht die Zeit hatten, die Automatismen drinnen zu haben.»
«Am Schluss hat es nicht so geklappt, wie wir wollten, mit dem Tor», gibt der FCZ-Interimscoach zu. «Es ist schade, weil wir nicht belohnt wurden für die grossartige kämpferische Leistung.»
«Es war auch heute nicht das Mentale, das gefehlt hat», so Colatrella. «Schlussendlich war es die Entschlossenheit vor dem Tor.» An der Blockade vor dem gegnerischen Gehäuse müsse der neue Trainer beim FCZ arbeiten.
Holt ein Keller den FCZ aus dem Tabellenkeller?
Schon am Montag soll der Nachfolger des Interimstrainers beim Meister vorgestellt werden. Zwei Namen geisterten am Sonntag durchs Stadion: Achim Beierlorzer und Jens Keller werden als mögliche Kandidaten gehandelt.
Bei Keller gibt es einige Parallelen zu Meistermacher André Breitenreiter: So wie der jetzige Hoffenheim-Trainer war auch Keller einst bei Schalke 04 an der Seitenlinie. Und wie Breitenreiter vor seinem FCZ-Engagement ist Keller seit mehr als zwei Jahren vereinslos.