Rabona – Legendärer Fussball-Trick kommt aus Argentinien

Peter Pflugshaupt
Peter Pflugshaupt

Argentinien,

Der «Rabona»-Trick wurde erstmals 1948 erwähnt. Ricardo Infante (†) erzielte damals für Estudiantes de la Plata mit dem Kunstschuss einen Treffer.

Alexis Sanchez von Arsenal bei einer Rabona-Flanke.
Alexis Sanchez von Arsenal bei einer Rabona-Flanke. - Imago

Das Wichtigste in Kürze

  • Der «Rabona»-Trick wurde vor 70 Jahre erstmals erwähnt.
  • Der Argentinier Ricardo Infante erzielte auf die spektakuläre Weise ein Tor.
  • Noch heute sorgt der Trick für Begeisterungsstürme.

Noch heute versetzt eine «Rabona» die Fussballfans in Ekstase, von der Champions League, bis in die Niederungen des Provinz-Fussballs. Technisch äusserst anspruchsvoll wird er eher selten eingesetzt. Ein Rabona-Tor ist darum eine Sensation und findet meistens über die Landesgrenzen der betreffenden Liga mediale Beachtung.

Beim spektakulären Trick wird der Ball bei einem Schuss, einer Flanke oder einem Pass mit überkreuzten Beinen gespielt. Das Schussbein wird dabei hinter dem Standbein in Richtung Ball bewegt.

Eine gelungene Rabona stärkt das Selbstvertrauen und ist auch eine Art Demütigung des Gegners. «Ich bin dir technisch derart überlegen, dass ich den Ball auch mit überkreuzten Beinen spielen kann.» Misslingt der Trick, wird allerdings peinlich.

In Argentinien «erfunden»

Die erste medial nachgewiesene Rabona wurde im Herbst 1948 in Argentinien gezeigt. Im Spiel Estudiantes de la Plata gegen Rosario Central erzielte Ricardo Infante auf diese Weise einen Treffer aus 35 Metern.

Der Begriff Rabona wurde danach von einer argentinischen Zeitung mit der Überschrift: «El Infante que se hizo la rabona» (der Infante, der eine Rabona gemacht hat) kreiert. Eine Rabona machen heisst umgangssprachlich «etwas Freches, Unerlaubtes probieren». Und weil «Infante» (Kleinkind) bedeutet und er bei «Estudiantes» (Schüler, Studenten) spielte, machte der Titel Sinn.

Die Wortschöpfung hat sich sogar in anderen Bereichen etabliert. So wird beim argentinischen Tango ein bestimmter Überkreuzschritt in Anlehnung an den Fussball-Trick «Rabona» genannt.

Serie A als Vorläufer in Europa

Der erster Spieler, der die Rabona in Europa anwandte, war der Italiener Giovanni Roccotelli, der den Trick ab 1976 als Spieler von Ascoli in der Serie A zeigte und damit auch Tore erzielte. In der neueren Zeit trafen per Rabona zum Beispiel die Argentinier Pablo Aimar für Valncia 2005, Erik Lamela für Tottenham 2014 in der Europa League oder der damalige Milan-Stürmer Carlos Bacca 2016 mit seinem Rabona-Tor gegen Carpi. Berühmte Rabona-Tricks bei Flanken zeigten auch andere Superstars wir Ronaldinho, Ronaldo oder Neymar. In der Schweizer Super hat zum Beispiel YB-Flügel Miralem Sulejmani schon die eine oder andere «Rabona» auf den Platz gelegt.  

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