Raphael Dwamena (†28): Degen riet ihm von Defibrillator-Ausbau ab
Das Wichtigste in Kürze
- Raphael Dwamena ist nach einem Zusammenbruch in einem Spiel in Albanien verstorben.
- Beim Ghanaer waren Herzprobleme bekannt, er liess seinen Defibrillator aber entfernen.
- Philipp Degen riet ihm einst davon ab, diesen ausbauen zu lassen.
Tragische News aus Albanien: Ex-FCZ-Stürmer Raphael Dwamena ist im Alter von 28 Jahren verstorben. Das bestätigte unterdessen auch der albanische Fussballverband. Während eines Spiels seines Clubs KF Egnaia war Dwamena zuvor zusammengebrochen.
In tiefer Trauer ist auch Philipp Degen. Dwamenas Spieleragent kondoliert auf Instagram: «Die Nachricht von deinem Tod macht mich fassungslos. Mir fehlen die Worte, meine Trauer und Bestürzung auszudrücken. Ich wünsche Ama und deiner Familie viel Kraft und Zuversicht.»
Sofort wurde auf dem Platz erste Hilfe geleistet und der Spieler anschliessend ins Spital gebracht. Trotzdem hatte der Zwischenfall tödliche Folgen für den Ghanaer. Dieser litt schon länger an Herzproblemen und war bereits 2021 bei einem Spiel mit Blau-Weiss Linz auf dem Platz zusammengebrochen.
Herzprobleme bereits beim FC Zürich
Bereits als Spieler des FC Zürich wurde bei Dwamena 2017 eine Herzrhythmusstörung entdeckt. Diese verhinderte damals einen zweistelligen Millionen-Transfer zu Brighton & Hove Albion. So platzte sein Traum von der Premier League und stattdessen zog er später zu La-Liga-Club Levante weiter.
Aufgrund von seiner Erkrankung verlief Dwamenas Karriere in der Folge aber nicht wie geplant. Nach zwischenzeitlicher Vereinslosigkeit kehrte er Ende 2022 sogar in die Schweiz zurück. Ab September absolvierte er elf Spiele für den BSC Old Boys in der 2. Liga interregio.
Raphael Dwamena liess Defibrillator entfernen – Philipp Degen riet ab
Zwischenzeitlich trug der Ghanaer einen Defibrillator. Doch diesen liess er wieder entfernen, wie er vor einem Jahr bei «20min» erklärte.
«Ich habe kein Vertrauen mehr in die Technik. Ich nehme das ganze Risiko auf mich. Wenn etwas passiert, bin ich schuld», so Dwamena.
Wie nun der «Blick» berichtet, liess sich Dwamena auch nicht von Philipp Degen umstimmen. Der Spieleragent habe Dwamena dringend davon abgeraten. Er wollte ihm ausreden, das potenziell lebenserhaltende Gerät ausbauen zu lassen. Ohne Erfolg – auch weil es Dwamenas Glauben widerstrebte, dass eine Maschine im Menschen eingreift.
Trotz seiner Erkrankung wollte er seine Karriere nicht beenden. Er verwies auf den Dänen Christian Eriksen, der trotz Zusammenbruch an der EM 2021 zu ManUtd wechselte. «Ans Aufhören habe ich nie gedacht. Ich bin ein gläubiger Mensch, ich habe Vertrauen in Gott», sagte er zu «20min».
Auf Anfang 2023 kehrte er beim albanischen Erstligisten KF Egnaia in den Profi-Fussball zurück. Dort lief er in dieser Saison mehrfach als Captain auf und hatte in zwölf Spielen zwölfmal getroffen. Nun wurde der Ghanaer auf tragischste Art und Weise gestoppt.
Am Samstagnachmittag äussert sich auch der FC Zürich via Twitter. «Rest in Peace Raphael Dwamena. Du bleibst immer einer von uns», schreibt der Club auf der Plattform.