«Roger Federer war mein härtester Gegner», sagt David Ferrer
17 Spiele, 0 Siege. Die Bilanz von David Ferrer gegen Roger Federer ist historisch. «Er war mein schwierigster Gegner», sagt der Spanier vor seinem Rücktritt.
Das Wichtigste in Kürze
- David Ferrer tritt nach dem Masters von Madrid zurück. Er gewann nie ein Grand Slam.
- Durch die Big Four sei er aber zu einem besseren Spieler geworden, sagt er.
- Beschert ihm die Losfee ein Duell mit Federer an seinem letzten Turnier.
David Ferrer gebührt eine zweifelhafte Ehre. Der Spanier ist nämlich einer von zwei Spielern, die 17-mal gegen Roger Federer verloren und nie gewonnen haben. Sein Leidensgenosse ist übrigens der Russe Mikhail Youzhny.
0:17 – eine Negativbilanz, die wohl für die Ewigkeit bestehen bleibt, den David Ferrer steht kurz vor dem Rücktritt. Der 37-Jährige spielte in Barcelona sein zweitletztes Turnier; nach dem Masters von Madrid soll definitiv Schluss sein. In der katalanischen Hauptstadt schied er in der dritten Runde deutlich gegen Rafael Nadal aus.
«Roger Federer war mein härtester Gegner»
Vor dem Rücktritt ist für Ferrer der Moment um über seine Karriere nachzudenken. Im Interview mit der ATP spricht der Spanier auch über den härtesten Gegner, dem er je gegenübergestanden habe.
«Für mich ist das Roger Federer. Er wechselt dauernd das Tempo, das macht mich wahnsinnig. Ich konnte ihn ins Schwitzen bringen, wie viele Spieler. Aber ich hatte nie eine Chance, ihn zu schlagen.»
Im Schatten der Big Four
Die ehemalige Weltnummer 3 wird wohl als einer der besten Spieler in die Geschichte eingehen, die nie einen Grand-Slam-Titel gewannen. Kein Wunder. Ihm stand nicht nur Roger Federer, sondern auch Rafael Nadal und Novak Djokovic vor der Sonne. Drei der grössten Spieler aller Zeiten.
David Ferrer wird darum auch nicht müde zu betonen, wie diese Spieler ihn angetrieben haben.
Auf die Frage, ob sie ihn zu einem besseren Spieler gemacht haben, antwortet der Spanier: «Ohne Zweifel. Sie waren sehr erfolgshungrig. Rafa war ein Spiegel für mich. Obwohl er jünger ist als ich, habe ich viel von ihm gelernt.»
«Wäre nie ein so guter Spieler geworden»
«Er hat mir gezeigt, dass es nicht reicht, ein Turnier zu gewinnen. Du musst weitermachen», so Ferrer. «Wenn ich diese Spieler nicht gesehen hätte, wäre ich selber nicht so ein guter Spieler geworden.»
Ob er einen Grand Slam in einer anderen Ära gewonnen hätte? «Das werde ich nie wissen. Hätten die Big Four mich nicht zu einem so guten Spieler gemacht, hätte ich vielleicht auch kein Grand Slam gewonnen.»
Kein Majortitel mehr, aber...
Dass David Ferrer kein Major mehr gewinnen wird, ist längst klar. Dafür hat er seinen Zenit schon zu sehr überschritten, ist zu weit von der Weltspitze entfernt. Und im Übrigen hat er entschieden, an keinem mehr teilzunehmen. Was er aber noch schaffen kann: Roger Federer zu besiegen.
Mit ein wenig Losglück trifft er am Masters von Madrid, dem letzten Turnier seiner Karriere, nämlich auf den Schweizer. Gelingt ihm dort die Sensation, hätte er seine historische Bilanz von 0:17 auf 1:17 verbessert. Und wenn nicht, hätte immerhin Roger Federer seine Karriere beendet.