Sascha Ruefer bricht sein Schweigen nach Rassismus-Vorwürfen
Nach Rassismus-Vorwürfen wegen einer Aussage über Granit Xhaka hat SRF-Moderator Sascha Ruefer sein Schweigen gebrochen. Er bemüht sich um Klarstellung.
Das Wichtigste in Kürze
- SRF-Moderator Sascha Ruefer stand wegen eines rassistischen Kommentars in der Kritik.
- Nun hat er sich gegenüber Journalisten um Klarstellung bemüht.
- Ein Einblick in das Rohmaterial der Nati-Doku gibt der Aussage Kontext.
In den letzten Tagen herrschte grosser Wirbel um SRF-Kommentator Sascha Ruefer. Laut einem Bericht der «Wochenzeitung» soll er sich beim Dreh für den Nati-Dokumentarfilm «The Pressure Game» rassistisch über Captain Granit Xhaka geäussert haben.
Die verhängnisvolle Aussage: «Granit Xhaka ist vieles, aber kein Schweizer.» Der Satz soll laut der Zeitung nachträglich aus der Doku gestrichen worden sein.
Ruefer bemüht sich um Klarstellung
Nach längerem Schweigen haben Ruefer und das Schweizer Fernsehen nun die Offensive ergriffen. Eine Gruppe ausgewählter Journalisten wurde für eine Klarstellung der Angelegenheit ins Studio eingeladen. Dort erhielten sie am Freitag Einblicke in das Rohmaterial der Doku und konnten mit Ruefer selbst sprechen.
So sei der verhängnisvolle Satz nach einem Interview für die Nati-Doku im Dezember in Doha gefallen. Rund 45 Minuten lang habe Ruefer laut «CH Media» ausführlich über seine Beziehung zu Xhaka gesprochen. Darin ging es unter anderem auch um die Doppeladler-Affäre 2018 bei der WM in Russland.
Nachdem das Interview offiziell für beendet erklärt wurde, tauschte sich Ruefer weiter mit Regisseur Simon Helbling aus. Dabei kommt es laut dem Bericht zu der kritisierten Aussage. Im Kontext ist klar: Wenn er «Schweizer» sagt, spricht Ruefer vom Klischee-Schweizer. Xhaka polarisiere, da seine Art gar nicht diesem entspreche.
«Ich bin kein Rassist. Das entspricht nicht meinem Denken und Empfinden», betont der SRF-Mann gegenüber den Journalisten.
Als er die Doku vor der Erstausstrahlung erstmals zu sehen bekommt, habe er daher sofort sein Veto eingelegt. Er verlangte von Helbling, den Satz zu löschen oder zumindest den Kontext zu gewährleisten, berichten die «CH Media»-Zeitungen. Dennoch gelangte die Aussage an die Medien.
So musste das SRF auf Ruefers Wunsch zu drastischen Massnahmen greifen. Normalerweise bekämen Unbeteiligte das Rohmaterial von Dokus niemals zu sehen, betont Sport-Chefredaktorin Susan Schwaller gegenüber «CH Media».
Ruefer will «WOZ» verklagen
Trotz der Klarstellung dürfte die Geschichte damit für Ruefer nicht zu Ende sein. «Ich bin gebrandmarkt. Ich habe ein Tattoo auf dem Rücken, auf dem steht: Sascha Ruefer ist ein Rassist», sagt er den Zeitungen.
Als Nächstes möchte er die Situation unbedingt auch persönlich gegenüber Granit Xhaka erklären. Zudem werde er mit grosser Wahrscheinlichkeit auch eine Klage gegen die «Wochenzeitung» einreichen. Damit will er ein Zeichen setzen, weil er sich ungerecht behandelt fühle.