Sascha Ruefer: Xhaka-Satz darf rassistisch genannt werden
Granit Xhaka sei vieles, aber kein Schweizer. Die Aussage von Sascha Ruefer darf gemäss Entscheid des Presserats als rassistisch bezeichnet werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Presserat legt sich fest: Der Ruefer-Satz über Xhaka darf rassistisch genannt werden.
- «Granit Xhaka ist vieles, aber er ist kein Schweizer», soll der SRF-Mann gesagt haben.
- Der Presserat kritisiert zudem das Verhalten von SRF in der Causa Sascha Ruefer.
Der Presserat hat sein Urteil gefällt: Die Aussage von SRF-Kommentator Sascha Ruefer in der Nati-Dokumentation «The Pressure Game» darf als rassistisch bezeichnet werden.
Der 52-Jährige liess vor der Doku-Veröffentlichung im März 2023 eine Aussage aus dem Film zensieren. SRF hatte eine erste Variante bereits freigegeben, der erfahrene TV-Mann intervenierte nachträglich.
Konkret ging es um Worte zu Granit Xhaka und seiner Herkunft. Der Grenchner soll in der Rohfassung gesagt haben: «Granit Xhaka ist vieles, aber er ist kein Schweizer.»
Die «WOZ» veröffentlichte den Satz und bezeichnete diese «angebliche Aussage» als «rassistisch». Dagegen wurde schliesslich eine Beschwerde eingereicht. Der Presserat hat diese nun abgelehnt.
Im Bericht wird begründet, dass andere Medien nach Sichtung der Originalaufnahme bestätigten: Ruefers Aussage fiel tatsächlich in dieser Art und Weise.
Die ausgewählten Journalisten mussten jedoch einwilligen, den Satz nicht direkt zu zitieren, um die Filmausschnitte im Original sehen zu dürfen.
Der WOZ sei dieser Zugang zum Original mehrfach verweigert worden. Die Zeitung habe demnach ihre Wahrheitspflicht nicht verletzt.
Die Äusserung könne als rassistisch eingeschätzt werden. «Wenn auch nicht im strafrechtlichen Sinne, so doch im Sinne von Ausgrenzung wegen einer Andersartigkeit», heisst es im Urteil.
Kritik für das Verhalten von SRF in der Causa Sascha Ruefer
Der Presserat kritisiert zudem das Verhalten von SRF, dem Arbeitgeber von Sascha Ruefer. Gemäss Presserat war dieses «der Wahrheitsfindung wenig dienlich».
«SRF hat den Zugang zu Informationen auf ausgewählte Journalisten beschränkt und ihnen vorgegeben, was sie veröffentlichen dürfen und was nicht. Eine solche Einschränkung ist stossend, insbesondere wenn es sich um das SRF handelt, das grossteils durch Gebührengelder finanziert wird.»