Schalke 04 – Clemens Tönnies: «Das ist voll in die Hose gegangen»
Drei Monate lang hielt sich Clemens Tönnies im Hintergrund. Nun ist der reumütige Aufsichtsratschef zurück bei Schalke 04.
Das Wichtigste in Kürze
- Clemens Tönnies kehrt nach dreimonatiger Auszeit zu Schalke 04 zurück.
- In einem Interview mit dem hauseigenen Youtube-Kanal erklärt sich der Aufsichtsratschef.
- Im Sommer hatte Tönnies nach rassistischen Aussagen eine Auszeit nehmen müssen.
Drei Monate lang war es still um Clemens Tönnies, den Aufsichtsratschef des deutschen Bundesligisten Schalke 04. Nach dem Wirbel um seine rassistischen Aussagen im Sommer hatte sich Tönnies eine dreimonatige Auszeit verordnet. Nun ist die Pause vorbei, Tönnies kehrt zu Schalke zurück. Vorerst will er sich aber noch im Hintergrund halten, wie er im Gespräch mit dem hauseigenen Youtube-Kanal erklärt.
«Abstinenz von Schalke war hart»
Die drei Monate der «angeordneten Abstinenz» von Schalke seien «eine harte Zeit» gewesen, so Tönnies. Er habe sich viele Gedanken über seine Aussagen gemacht, die «ganz bestimmt nicht böse, beleidigend oder verletzend gemeint» gewesen seien. «Deshalb bin ich auch sofort angetreten und habe mich entschuldigt – und tue das jetzt nochmal. Ich bitte aufrichtig um Entschuldigung, weil ich nicht der bin, der trennt, sondern der, der vereint.»
Tönnies sieht auch ein, Fehler gemacht zu haben: «Ich stehe für diesen Fehler ein.» Er habe lediglich zum Ausdruck bringen wollen, dass er Europa in der Pflicht sehe, etwas für Afrika zu tun. Das habe er falsch ausgedrückt, aber «wenn ich's dann erklärt habe, dann sind mir viele gefolgt.»
Der Aufsichtsratschef von Schalke lässt es sich auch nicht nehmen, das Interview mit einem Aufruf zu verknüpfen. «Wir müssen uns in der Gesellschaft viel mehr gegen Diskriminierung und Rassismus stellen.» Er selbst sei «bei jeder Anti-Rassismus-Kampagne der Erste, der das Plakat hochhält.»
Aussage ist «voll in die Hose gegangen»
Seine Äusserungen wolle er jedoch nicht rechtfertigen. «Das hätte mir nicht passieren dürfen, insbesondere bei meiner Erfahrung mit Medien und vor Publikum. Das ist voll in die Hose gegangen.»
Gegen Fortuna Düsseldorf am Wochenende wird Tönnies Schalke aber noch nicht im Stadion anfeuern. Er weile geschäftlich im Ausland, wie es heisst. Auch gegenüber Medien wird es vorerst keinen Kommentar geben.
Im Sommer sorgte Clemens Tönnies mit einer offensichtlich unüberlegten Äusserung für einen Eklat. Der Aufsichtsratschef des deutschen Bundesligisten Schalke 04 trat als Redner beim Tag des Handwerks in Paderborn auf.
Dort kritisierte er Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel, man solle lieber den Bau von Kraftwerken in Afrika fördern. Denn «dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren.»