Schalke 04: So reagiert das Internet auf den Tönnies-Entscheid
Schalke 04 verzichtet auf den Rauswurf von Boss Clemens Tönnies. Er muss sein Amt jedoch für drei Monate ruhen lassen. Viele Fans sind verärgert.
Das Wichtigste in Kürze
- Schalke-Boss Tönnies wird beim Traditionsverein nicht entlassen.
- Der 63-Jährige muss sein Amt für lediglich drei Monate ruhen lassen.
- Die Fans sind verärgert und finden die Strafe zu milde.
Vereinsboss Clemens Tönnies entgeht bei Schalke 04 einem Rauswurf. Er lässt sein Amt aber für drei Monate ruhen.
Der Ehrenrat begründet den Entscheid am Dienstagabend folgendermassen: «Der erhobene Vorwurf des Rassismus gegen Clemens Tönnies ist unbegründet.» Vorzuwerfen ist dem 63-Jährigen allerdings, «gegen das in der Vereinssatzung und im Leitbild verankerte Diskriminierungsverbot verstossen zu haben».
Unverständnis bei den Fans
Bei den Fussball-Fans stösst der Entscheid von Schalke 04 auf grosses Unverständnis. Die Reaktionen gleichen sich: Der Verein verliert bei vielen Anhängern Sympathien.
Viele bezeichnen die Massnahme als «traurig». Eine Nutzerin geht gar noch etwas weiter und schreibt: «Schalke ist ein Fremdschäm-Level.»
Auf Schalke brennt nach dem Tönnies-Vorfall damit schon vor dem Start in die Bundesligasaison der Baum. Passend dazu schreibt ein Twitter-User metaphorisch: «Das erste Saisonspiel wurde noch gar nicht angepfiffen, aber der erste Elfmeter schon verschossen.»
Auch Nutzer Dennis zeigt für den Entscheid wenig Verständnis. Er Schreibt: «Ab jetzt heisst der Ehrenrat nur noch Rat.»
Kritik an der kurzen Pause
Auch in Sachen Massnahmen ist man sich im Netz grösstenteils einig: Die dreimonatige Pause ist zu wenig.
So prangert ein Nutzer Schalke 04 an und meint: Es sei peinlich zu hoffen, dass der Vorfall in drei Monaten niemanden mehr interessiere.
Auch User Kevin Bublitz kritisiert die gesamte Vereinsführung und versucht ein schlechtes Gewissen auszulösen. «Jeder einzelne in der Vereinsführung sollte sich schämen und lange Zeit schlecht schlafen», schreibt er auf Twitter.
Herabwürdigende und rassistische Äusserungen
Den Rassismus-Eklat um Clemens Tönnies begann in der Vorwoche am «Tag des Handwerks» in Paderborn (D). Damals kritisierte Tönnies die Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel.
Und empfahl dabei die Finanzierung von Kraftwerken in Afrika mit folgenden Worten: «Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen – und sie hören auf, wenn es dunkel ist, Kinder zu produzieren.»
Die skandalösen Aussagen sorgten bei Persönlichkeiten aus Politik und Sport für scharfe Kritik. Diese wurde auch nach der öffentlichen Entschuldigung von Tönnies am letzten Freitag nicht leiser.
Fleischfabrikant Clemens Tönnies ist seit 1994 Mitglied des Aufsichtsrates des FC Schalke 04 und seit 2001 dessen Vorsitzender. Am 24. August steht für die Königsblauen gegen Bayern München das erste Heimspiel der Saison auf dem Programm. Es ist dabei nicht auszuschliessen, dass es zu Fanprotesten kommt.