Schweizer Frauen-Nati gewinnt EM-Quali-Auftakt gegen Litauen
Mit einem 4:0-Heimsieg gegen Litauen startet die Frauen-Nati erfolgreich in die EM-Quali. Zuvor gedenkt man der verstorbenen Florijana Ismaili.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz startet mit einem 4:0-Heimsieg gegen Litauen in die EM-Qualifikation.
- Die Frauen-Nati zeigt einen starken Auftritt, der Sieg hätte noch höher ausfallen können.
- Vor dem Spiel wurde noch einmal der Ende Juni verstorbenen Florijana Ismaili gedacht.
Die Schweiz ist mit einem verdienten Heimsieg über Litauen in die EM-Qualifikation gestartet. Die Frauen-Nati setzt sich in Schaffhausen nach Toren von Humm, Bachmann, Crnogorcevic und einem Eigentor mit 4:0 durch. Der Schweizer Sieg hätte aber noch deutlich höher ausfallen können.
Vor dem Anpfiff gedenken die Nati-Spielerinnen der verstorbenen Florijana Ismaili. Mit einer Schweigeminute wird an die Ende Juni im Comersee ertrunkene Spielerin erinnert. Auf einem Plakat, dass sie während der Hymnen halten, richten ihre Nati-Kolleginnen einen letzten Gruss an Ismaili.
Starker Auftakt der Schweizer Nati
Schon in den ersten Minuten geben die Hausherrinnen den Ton an. Mit viel Druck will man früh der eigenen Favoritenrolle gerecht werden. Die Litauerinnen mauern mit vollem Einsatz den eigenen Strafraum zu.
Nach sechs Minuten wird es erstmals kritisch vor dem Tor der Gäste, aber Noelle Maritz' Abschluss ist zu ungefährlich. Ein Freistoss von Ramona Bachmann nach einer Viertelstunde verfehlt sowohl Ana Maria Crnogorcevic als auch Rahel Kiwic. Beide kommen mit dem Kopf nicht an den scharfen Flankenball heran.
Zwei Minuten später fällt das verdiente erste Tor aus einem Eckball. Milda Liuzinaite lenkt die Hereingabe ins eigene Netz. Nur eine Minute später kombinieren sich die Schweizerinnen erneut schön an den Fünfmeterraum. Aber Fabienne Humm schiesst die litauische Torfrau direkt an.
Es sind zwei Probleme, die sich an diesem Abend durch das Spiel der Schweizerinnen ziehen. Zum einen fehlt den Nati-Kickerinnen im Abschluss die letzte Präzision, zu oft kommen Schüsse zentral auf die Torhüterin. Zum anderen sind die Pässe und Flanken im Angriffsdrittel oft zu ungenau. Auch deshalb steht es zur Pause nur 1:0, zu wenig angesichts der zahlreichen Chancen.
Rückkehrerin Humm mit der Vorentscheidung
Unmittelbar mit dem Wiederanpfiff ist es dann soweit: Fabienne Humm trifft per Flugkopfball zum 2:0. Die Rückkehrerin löst sich in der Mitte gut und drückt den Ball sehenswert mit der Stirn über die Linie.
Allerdings ist mit dem 2:0 die Messe an diesem Abend noch nicht gelesen. Bei den Litauerinnen bringt die Hereinnahme von Judita Sabatauskaite neuen Schwung ins Offensivspiel. Die 17-Jährige sorgt im Angriff der Gäste zumindest für einen Anhauch von Gefahr.
Die endgültige Entscheidung gelingt nach 67 Minuten Ramona Bachmann. Die Nummer 10, heute als Captain aufgeboten, kommt nach einem missglückten Abschlag zu leicht durch die Defensive. Von der Strafraumgrenze hat die Chelsea-Legionärin dann keine Probleme, zum 3:0 einzuschiessen.
Von da an finden die Gäste offensiv nicht mehr statt, das Spiel läuft nur noch in Richtung litauisches Tor. Die defensiv spielerisch völlig überforderten Litauerinnen profitieren lediglich vom oft zu überhasteten Spiel der Nati.
Ganz und gar nicht überhastet macht es dann Ana Maria Crnogorcevic beim 4:0. Eine clevere Hereingabe von Geraldine Reuteler setzt sie mit dem linken Fuss ins kurze Eck. Nach 80 Minuten ist das Spiel entschieden. Chancen gibt es auch danach noch, aber die letzte Kaltschnäuzigkeit fehlt.
Damit ist der Schweizer Nati der Auftakt in die EM-Qualifikation durchaus geglückt. Der Favoritenrolle gegen die Litauerinnen wird man über weite Strecken gerecht. Einzig an der Chancenverwertung wird vor den nächsten Spielen noch arbeiten müssen.