Servette ist Cupsieger – Matchwinner Mall: «Machen Nacht zum Tag»
Was für ein Penaltyschiessen! Servette schlägt Lugano im Cupfinal und feiert den Titel. Matchwinner Joel Mall kündigt eine lange Party-Nacht in Genf an.
Das Wichtigste in Kürze
- Servette feiert den ersten Titel seit 2001.
- Die Grenats bezwingen Lugano im Cupfinal auf dramatische Art und Weise.
- Goalie Joel Mall avanciert im Endspiel zum Helden.
Es ist ein Drama, welches sich am Sonntagnachmittag im Berner Wankdorf abspielt. Nach 120 Minuten ohne die ganz grossen Aufreger bieten Servette und Lugano im Cupfinal eine Show.
Insgesamt 24 Schützen treten im Penaltyschiessen an, erst dann folgt die Entscheidung. Servette-Keeper Joel Mall, der erst in der 119. Minute eingewechselt wird, avanciert zum Helden. Am Ende gewinnen die Genfer mit 9:8.
«Finde noch keine Worte»
So eine Geschichte könne nur der Fussball schreiben, sagt Matchwinner Mall im Interview. «Schöner kann man eine Saison nicht abschliessen. Es ist unglaublich, auch jetzt finde ich noch keine Worte.»
Seine Einwechslung sei auch ein mentales Signal an den Gegner gewesen. «Es war so halb spontan, aber ich war bereit. Ein Penaltyschiessen ist immer ein bisschen Intuition und ein bisschen Glück», so Mall.
Er sei unglaublich stolz auf Genf, die Mannschaft und auch sich selber, sagt der Keeper. Und nun steigt für Servette die grosse Party. «Jetzt machen wir die Nacht zum Tag.»
Auch Jérémy Frick, der vor Mall 119 Minuten das Tor von Servette hütete, ist überglücklich. Für ihn als Ur-Genfer ist der Cupsieg besonders speziell. «Jetzt kann ich endlich sagen, dass ich auch einen Titel habe.»
Er habe damit gerechnet, dass ihn Weiler kurz vor dem Ende mit Mall ersetzt. Eine solche Einwechslung erhöhe immer den Druck auf den Gegner. «Am Ende war es eine gute Taktik», sagt Frick.
Beim Schuss von Sabbatini habe er gedacht, dass es zu Ende ist. «Dann hat er drüber geschossen. Joel macht es dann perfekt und hält drei Penaltys. Diese Geschichte ist so geil», schwärmt der Goalie.
«Ist einfach bitter»
Weit weniger gut ist die Stimmung natürlich beim FC Lugano. «Das zweite Jahr in Folge ohne Pokal dazustehen, ist einfach bitter», sagt Torwart Amir Saipi. Dennoch wolle er der Mannschaft ein Kompliment machen, denn die Saison sei sehr stark gewesen.
Das Elfmeterschiessen sei eine Lotterie gewesen, sagt Lugano-Sportchef Carlos da Silva. «Wir hatten drei Matchbälle und haben sie nicht verwertet. So ist es halt.»
Die Niederlage werde das Team sicherlich stärker machen. Aber klar, jetzt ist die Enttäuschung gross, das sieht man den Spielern auch an. Aber ab morgen heisst es wieder nach vorne schauen.»