SFV-Präsi stützt Grings bei Nau, kommt es jetzt zum Nati-Aufstand?
Die Schweizer Nati der Frauen steckt tief in der Krise, die Stimmung ist am Tiefpunkt. Bei Nau.ch stützt SFV-Präsident Dominique Blanc Trainerin Inka Grings.
Das Wichtigste in Kürze
- Droht der Aufstand gegen Nati-Trainerin Inka Grings?
- Die Enttäuschung im Team ist nach den letzten Auftritten gross.
- Beim SFV steht man hinter Grings, wie Präsident Dominique Blanc erklärt.
Das 1:7 gegen Spanien ist der Tiefpunkt für die Schweizer Frauen-Nati. Die Bilder nach dem Nations-League-Spiel sprechen Bände: Ramona Bachmann sitzt nach der Pleite auf der Bank und weint.
Die Verzweiflung im Team ist gross, der sportliche Leistungsausweis von Trainerin Inka Grings ist katastrophal – und liefert damit keine Argumente für eine Weiterbeschäftigung.
Die Deutsche ist seit Anfang Jahr im Amt, hat bisher nur eine Partie gewonnen. Dass das Team in der Nations League gegen Spanien, Schweden und Italien ran muss, ist bestimmt happig. Trotzdem ist keine Entwicklung auszumachen.
Nur die Gräben zwischen Teilen des Teams und der Trainerin werden augenscheinlich immer grösser. Man stört sich am teilweise schroffen Ton von Grings. Sie ist mehrheitlich nicht auf der gleichen Frequenz wie ihre Spielerinnen.
Nau.ch fragt beim SFV nach und bittet Verbandspräsident Dominique Blanc um eine Stellungnahme. Unter anderem möchten wir wissen, ob man beim Verband die schlechte Stimmung zwischen Team und Trainerin registriert hat? Ob Inka Grings mit ihrer sportlichen Bilanz überhaupt tragbar ist?
Und vor allem: Wo sollten sich die Nati-Spielerin beschweren? Schliesslich ist Nati-Direktorin Marion Daube eine enge Vertraute der Trainerin – diese Anlaufstelle ist also ein Sackbahnhof.
SFV-Präsident Blanc: «Unterstützen Inka Grings auf dem Weg»
Noch am gleichen Tag folgt die Antwort von SFV-Präsident Blanc. Natürlich kann man Verständnis aufbringen, dass nicht jede Frage detailliert beantwortet werden kann. Aber ein bisschen mehr Fleisch am Knochen dürften die Antworten des Verbandspräsidenten schon haben.
«Natürlich sind wir enttäuscht und unzufrieden mit den zuletzt negativen Resultaten. Wir verfolgen seit Beginn dieses Jahres mit Inka Grings den Plan, eine kompetitive Mannschaft für die Zukunft und natürlich speziell für die EM 2025 im eigenen Land aufzubauen», so Blanc.
«Wir spielen in der Uefa Nations League A mit Weltmeister Spanien und der Weltnummer 1 Schweden gegen absolute Top-Teams. Auch Italien liegt in der Weltrangliste seit mehreren Jahren vor der Schweiz. Zugleich bauen wir am Team der Zukunft. Wir beobachten diese Entwicklung sehr genau und unterstützen Inka Grings auf dem für den ganzen Verband sehr wichtigen Weg.»
Damit ist klar: Der SFV und Präsident Blanc stützen Trainerin Inka Grings den Rücken. Mit ihr soll der Umbruch gelingen. Doch ist das realistisch?
Nau.ch weiss: Ein grosser Teil des Teams ist gegen die Trainerin. Das Klima ist vergiftet. Die Stimmung beim Zusammenzug soll phasenweise wie auf einer Beerdigung gewesen sein, wie Nau von mehreren Quellen erfahren hat. Dass einiges nicht stimmt, ist offensichtlich: Das belegen auch die SRF-Bilder von der 1:7-Klatsche gegen Spanien.
Ist die Verbandsspitze zu weit vom Team entfernt, dass er das nicht mitkriegt?
Das 1:7 könnte der Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlaufen brachte. Es könnte bei der Frauen-Nati zum Machtkampf kommen, wenn der Verband nicht die Notbremse zieht.
Denkbar, dass sich jetzt einige Spielerinnen zusammenschliessen und auf die Barrikaden gehen, damit Inka Grings beim nächsten Zusammenzug nicht mehr ihre Trainerin ist.
Gemessen an den Aussagen von Dominique Blanc stützt der SFV seine Trainerin. Also ist ein Aufstand die letzte Lösung für die Nati-Spielerinnen, sich von Inka Grings zu befreien. Fortsetzung folgt…