Super League: Das sagt Berner Sicherheitsdirektor zu Fan-Protesten
Kommt es am Samstag zu Protesten? Die Fan-Kurven der Super League wollen gemeinsam ein Zeichen gegen Kollektivstrafen setzen. In Bern bereitet man sich vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Verschiedene Schweizer Fan-Szenen planen am Samstag einen Protest in Bern.
- Gemeinsam wollen sie ein Zeichen gegen Kollektivstrafen setzen.
- Die Kantonspolizei werde die Lage laufend beobachten, so Sicherheitsdirektor Nause.
Am Samstag soll es in der Bundesstadt zum grossen Fan-Aufmarsch kommen. Zahlreiche Szenen mehrerer Fussball-Klubs rufen zum Gang nach Bern auf. Gemeinsam wollen sie gegen Kollektivstrafen protestieren.
Der Zeitpunkt des Protests ist kein Zufall: So bleibt beim Spiel der Super League von YB gegen GC am Samstag (18 Uhr) der Heimblock komplett geschlossen. Nach Ausschreitungen rund um die letzte Partie der beiden Teams wurde dieses Strafmass beschlossen.
Was ist passiert? Im September 2023 beschädigten YB-Fans einen Bus der Zürcher Verkehrsbetriebe. Auch Einsatzfahrzeuge der Polizei seien mit Gegenständen beworfen worden. Das geht aus einem Bericht der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) hervor.
Weiter soll ein Busfahrer mit dem Tod bedroht und bengalisches Feuerwerk auf Sicherheitskräfte geworfen worden sein. Als Folge wird der YB-Sektor gegen GC leer bleiben. Sehr zum Unmut vieler Fans.
Das sagt Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause
Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause verweist auf den Angriff im September und spricht gegenüber Nau.ch von einem «gravierenden Vorfall». Es seien im Rahmen eines definierten Prozesses gemeinsam mit den Zürcher Bewilligungsbehörden Massnahmen angezeigt worden.
«Diese betreffen beim nächsten Spiel zwischen YB und GC die Schliessung des Sektors D-Parkett. Wir haben den Dialog mit YB gesucht und diese Sanktion definiert», so Nause weiter.
Beim Protest dabei sind unter anderem die Muttenzerkurve (FCB), die Südkurve (FCZ) oder der Espenblock (FCSG). Es soll ein Zeichen gesetzt werden – über die Vereinsfarben hinaus. Das Motto: «Auf Kollektivstrafen folgen kollektive Antworten.»
Im Communiqué der Fangruppierung wird auch der Berner Sicherheitsdirektor namentlich erwähnt und verbal attackiert. Reto Nause sei «einer der treibenden Kräfte dieser Eskalationsstrategie.» Er habe «seit längerem jegliches Augenmass verloren.» Dazu erklärt Nause: «Es ist normal, dass man als Politiker hin und wieder den Kopf hinhalten muss.»
Und was plant die Stadt Bern bezüglich der Fan-Proteste am kommenden Samstag? «Die Kantonspolizei wird sich entsprechend vorbereiten», so Nause. In der Bundesstadt hat man von der Entwicklung Kenntnis genommen und werde die Lage über die Kantonspolizei laufend beobachten. Falls nötig, werde die Kapo entsprechende Massnahmen ergreifen.