Super League gibt es im Ausland für 2.- pro Spiel

Für einige Schweizer Fussballfans dürfte die Super League im TV zu teuer sein. Ausländer können sich die Spiele deutlich billiger ansehen.

Das Wichtigste in Kürze

Im entfernteren Ausland zahlt man knapp zwei Franken, um ein Super-League-Spiel zu sehen.
Damit ist der Streaming-Preis dort deutlich geringer als hierzulande.
Mit einem VPN kann man derzeit wohl noch schummeln.

Die Schweizer Fussballliga (SFL) hat eine innovative Methode eingeführt, um ihre Spiele weltweit zugänglich zu machen. Ab der Saison 2024/25 werden die Spiele der Super League und der Challenge League auf ihrer eigenen Website übertragen: tv.sfl.ch.

Doch: Dieses Angebot ist nur für Personen verfügbar, die sich nicht in der Schweiz oder den angrenzenden Ländern befinden.

Schaust du Spiele der Super League?

In diesen Regionen hält Pay-TV-Sender «Blue» die Übertragungsrechte. Für diese Rechte zahlt «Blue» jährlich 25 Millionen Franken. Der Sender bietet ein Abo für 35 Franken pro Monat bei einer Jahresverpflichtung oder alternativ für 45 Franken pro Monat. Dafür profitiert man noch von anderen Wettbewerben, die zu sehen sind.

Für Fans ausserhalb dieser Regionen kann das Angebot der SFL jedoch deutlich attraktiver sein. Umgerechnet nur 1.95 Franken muss man für ein Spiel zahlen.

Super League mit VPN für zwei Franken?

Noch können Nutzende ihren virtuellen Standort mit VPNs ändern und so das sogenannte Geoblocking umgehen. Auf dieses Problem angesprochen, äussert sich eine Sprecherin von «Blue» gegenüber «Tamedia» zuversichtlich. Die Übertragungsrechte würden «bestmöglich vor Piraterie geschützt».

David Barras, der bei der SFL für digitale Inhalte zuständig ist, ist sich des möglichen VPN-Missbrauchs ebenfalls bewusst. «Daher haben wir bereits erste Massnahmen umgesetzt und werden laufend weitere Dienste und Services implementieren, die VPN-Missbrauch verhindern. Dazu zählen ein robustes Geoblocking-System, eine Log-in- und Paywall, die Verifizierung von Nutzern sowie Technologien zur Erkennung und Blockierung von VPN-Verbindungen.»

Mehr Nutzerdaten gewollt

Zum Start der neuen Saison der Super League waren die Spiele auf der Webseite kostenlos zu sehen. Ab dem zweiten Spieltag jedoch wird die Liga 1,99 Euro pro Spiel verlangen – das entspricht etwa 1.95 Franken. Da Teams in der Regel wöchentlich spielen, würden Fans auf diese Weise weniger als 10 Franken pro Monat zahlen.

Barras erklärt den Schritt hin zur Selbstübertragung: «Unter anderem wollen wir auch mehr Innovationen, wie zum Beispiel englische Kommentare, integrieren.» Er fügt hinzu: «Zudem konnten nur wenige Nutzerdaten gewonnen werden, was die Optimierung unseres Angebots erschwerte.»

Das Ziel sei nun datengesteuerte Entscheidungen zu ermöglichen, um den Schweizer Fussball weltweit zu fördern und stärken.