Super League: Österreich sollte als Beispiel für die Reform dienen
Die geplante Reform der Super League schlägt hohe Wellen. Für einmal wäre der Nachbar ein gutes Beispiel, kommentiert der Österreicher Mathias Kainz.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Super League soll auf zwölf Teams aufgestockt werden und einen neuen Modus bekommen.
- Die geplante Einführung von Playoffs am Saisonende kommt nicht gut an.
- Stattdessen sollte man sich an Österreich orientieren. Ein Kommentar.
- Mathias Kainz ist Nau.ch-Sportredaktor und kommt aus Österreich.
Es ist das Thema der Stunde im Schweizer Fussball: Die Super League soll auf zwölf Teams aufgestockt werden, dazu sind künftig Playoffs geplant. Das sorgt für hitzige Diskussionen unter den Fans. Und auch in der Nau.ch-Redaktion.
Dabei ist der Tenor meist der gleiche – die Aufstockung auf zwölf Mannschaften ist sinnvoll. Die Qualität dafür ist durchaus vorhanden, zudem stehen langfristig die Chancen besser, sich oben zu etablieren.
Bitte kein Playoff-Unsinn in der Super League!
Aber: Der geplante neue Modus mit einem Playoff und einem Final um den Meistertitel fällt bei den meisten durch. Man stelle sich vor, ein dominantes Team verliert trotz 20 Punkten Vorsprung am letzten Spieltag den Titel. Welch ein Unsinn!
Für einmal kann ich als Österreicher deshalb meine Heimat als Vorbild hinstellen: Wenn die Super League schon eine Reform anstrebt, dann bitte so wie in der Bundesliga. Dort funktioniert die Zwölfer-Liga seit 2018 durchaus nicht schlecht.
Trotz Salzburg-Dominanz ein Erfolgsrezept
Wie wird's gemacht? Nach 22 Spieltagen – also Hin- und Rückrunde – werden die Punkte halbiert und die Tabelle geteilt. Die Top Sechs spielen um den Meistertitel, die unteren Sechs kämpfen gegen den Abstieg.
Und ja, natürlich dominiert Red Bull Salzburg auch nach der Reform unangefochten. Die Hoffnung, dass die Punkte-Halbierung mehr Spannung bringt, hat sich nur mässig bewahrheitet. Das liegt aber mehr an Salzburg selbst als am Liga-System.
Dafür geht es auch im letzten Liga-Drittel immer noch um alles: Wer es in die obere Hälfte schafft, darf vom Europacup träumen. Und im unteren Playoff müssen sich alle gegen den Abstieg wehren.
Das Modell ist fairer als die geplante neue Super League und kommt ohne Playoff-Unsinn aus. In Österreich hat es sich bewährt.
Darum für einmal der Rat an die Schweiz: Macht es so wie die Österreicher!