Taulant Xhaka spricht über Kopfstoss gegen FCZ-Verteidiger Katic
Anfang Mai streckt Taulant Xhaka FCZ-Verteidiger Nikola Katic mit einem Kopfstoss nieder. Er habe damals die Kontrolle verloren, sagt der FCB-Antreiber heute.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Mai verliert Taulant Xhaka im Klassiker gegen den FC Zürich die Nerven.
- Der FCB-Mittelfeldspieler fliegt nach einer Tätlichkeit vom Feld und wird lange gesperrt.
- Jetzt spricht der 32-Jährige erstmals über die Aktion – und zeigt sich reuig.
Das Spiel zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich Anfang Mai ist an Emotionen kaum zu überbieten. Kurz vor Schluss zückt Schiedsrichter Dudic im hitzigen Klassiker viermal (!) die Rote Karte. Mittendrin: Taulant Xhaka.
Der FCB-Mittelfeldspieler sorgt in der Nachspielzeit für einen Skandal. Zunächst greift er FCZ-Angreifer Antonio Marchesano wuchtig ins Gesicht. Es kommt zum Handgemenge. Danach verliert Xhaka komplett die Fassung.
Wutentbrannt läuft er auf den Zürcher Verteidiger Nikola Katic zu – und streckt diesen per Kopfstoss nieder (Video oben). Nach der Partie wird der 32-Jährige von der Liga für acht Spiele gesperrt.
Taulant Xhaka: «Habe die Kontrolle verloren»
Im Interview mit der «Basler Zeitung» spricht der Routinier jetzt erstmals über die brisante Szene gegen den FCZ. Dabei zeigt er sich reuig und einsichtig.
Mit seinem Kopfstoss habe er eine Grenze überschritten. «Dafür kann ich mich nur entschuldigen. Was passiert ist, hat nichts auf dem Fussballplatz verloren. Ich habe die Kontrolle verloren, das darf mir nicht passieren», sagt Xhaka.
Auf die Frage, ob sein dreijähriger Sohn realisiere, was er gemacht hat, antwortet der Fussballer: «Er hat das Spiel zusammen mit meiner Frau geschaut. Sie hat mir ordentlich den Kopf gewaschen, als ich nach Hause gekommen bin.»
Der Junge habe mit seinem Kopf sogar die Bewegung nachgeahmt. «Sie können sich nicht vorstellen, wie unangenehm das für mich war. Ich habe ihm gesagt, dass Papa einen Fehler gemacht hat.»
Üble Beleidigungen von Katic
Er wisse, dass er für viele Menschen ein Vorbild sei, bekräftigt Taulant Xhaka. «Ich habe schon ein paar Minuten nach dem Spiel in der Kabine gesessen und mir gedacht: ‹Wieso bist du so ein Idiot, wieso hast du ihn nicht einfach ignoriert?›»
Natürlich habe er nicht ohne Grund die Fassung verloren, so Xhaka. Katic habe seine Frau, seine Familie und seine Kinder aufs Übelste beleidigt. «Was ich mir in diesem Spiel anhören musste, habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt.»
Trotzdem hätte er nicht so ausrasten dürfen, das ist sich der Profi bewusst. «Ich weiss, dass ich einen Fehler gemacht habe, und ich bin bereit, die angemessene Strafe dafür abzusitzen», sagt Xhaka. Vier Spiele muss er in der neuen Saison noch aussetzen.