Teresa Enke: Umgang mit Depressionen besser und offener
Im Umgang mit Depressionen hat sich aus Sicht von Teresa Enke, der Ehefrau des verstorbenen Fussball-Nationalspielers Robert Enke, vieles zum Positiven verändert.
Das Wichtigste in Kürze
- Teresa Enke hofft, «dass die Depression irgendwann im Fussball, in Unternehmen, in der Gesellschaft so behandelt werden kann wie ein Fussbruch, der sichtbar ist oder eine Blinddarmentzündung.
Die Vorstandsvorsitzende der Robert-Enke-Stiftung sieht allerdings auch noch Verbesserungsbedarf. «Es ist ein besserer und offenerer Umgang mit der Krankheit geworden», sagte Teresa Enke am Mittwoch in Hannover. «Aber natürlich wird sie in gewissen Bereichen auch noch stigmatisiert.» Am 10. November jährt sich der Suizid Robert Enkes, der sich im Alter von 32 Jahren das Leben nahm, zum zehnten Mal.
Teresa Enke hofft, «dass die Depression irgendwann im Fussball, in Unternehmen, in der Gesellschaft so behandelt werden kann wie ein Fussbruch, der sichtbar ist oder eine Blinddarmentzündung. Das ist mein Ziel und das war auch immer Robbies Ziel.»
Indes wünscht sich Mirko Slomka, Trainer von Enkes ehemaligen Club Hannover 96, bei der Ausbildung von Fussball-Lehrern mehr Raum für das Thema Depressionen. «Ich finde, dass wir uns in der Trainerausbildung intensiver mit diesem Thema beschäftigen sollten», sagte Slomka. «Wir müssen diesem Thema schon mehr Zeit einräumen, als wir das momentan vielleicht tun.» Der 52-Jährige verwies darauf, dass man als Trainer «feine Antennen» haben müsse, um zu erkennen, wenn es einem Spieler nicht gut gehe.
Auch im Verein wünscht sich Slomka noch mehr professionelle Unterstützung. «Ich finde es schon wichtig, dass man grundsätzlich einen Sportpsychologen an der Mannschaft hat», sagte er. «Wir haben das aktuell leider nicht, aber ich würde mir das auch wünschen, dass wir da einen engeren Draht bekommen.»