Thomas Tuchel gerät bei Paris Saint-Germain in die Kritik

Pascal Moser
Pascal Moser

Frankreich,

Lange Zeit galt der Deutsche Thomas Tuchel (45) beim Pariser Vorzeigeclub PSG als unantastbar. Das Blatt scheint sich gewendet zu haben.

Thomas Tuchel PSG
Steht bei PSG in der Kritik: Der deutsche Trainer Thomas Tuchel. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Juli 2018 ist Thomas Tuchel Trainer bei Paris Saint-Germain.
  • Lange waren Fans und Vorstand begeistert von der Arbeit des Deutschen.
  • Nun steht er nach durchzogener Saison im Kreuzfeuer.

12. Februar, Old Trafford, Manchester. Die Stimmung bei PSG ist fantastisch – soeben gewinnt Paris das Champions-League-Hinspiel mit 2:0. Allen ist klar: Diese Mannschaft kann die Köngisklasse gewinnen.

Superstar Neymar schwärmt von Trainer Thomas Tuchel (45): «PSG wird die Champions League gewinnen. Wir sind ein unglaubliches Team mit grossartigen Spielern und einem Genie als Trainer.»

Der Anfang vom Ende?

Doch es kommt zur dramatischen Kehrtwende. Das Rückspiel im Stade de France verliert PSG wegen einem umstrittenen VAR-Penalty-Tor in letzter Sekunde. Paris ist völlig unerwartet im Achtelfinal an Manchester United gescheitert.

Der Vorstand steht auch nach dem Ausscheiden hinter Tuchel, stützt ihn. Sein Vertrag wird sogar verlängert. Tuchel erhält ein bis 2021 gültiges Arbeitspapier und eine Lohnerhöhung auf 8,5 (!) Millionen Franken.

Zwei Monate später steht er womöglich vor der Entlassung.

Thomas Tuchel
Düsterer Blick in die Zukunft. Thomas Tuchels Zusammenarbeit mit PSG steht auf der Kippe. - Keystone

Denn: Trotz des sechsten Meistertitels in Serie fragen die Pariser Zeitungen: «Ist das die schlechteste PSG-Saison seit dem Einstieg der Qatar Sports Investments (QSI) 2011?» Die Frage ist völlig berechtigt.

Thomas Tuchel der Hauptschuldige

Thomas Tuchel ist längst nicht mehr heilig in Paris, sondern gilt als Hauptschuldiger der Krise. Es folgen peinliche Liga-Pleiten (1:5 beim OSC Lille und dem 2:3 in Nantes).

Der Tiefpunkt folgt aber im Cupfinal: PSG vergeigt eine 2:0-Führung leichtfertig, verliert im Penaltyschiessen. Es ist die peinlichste Niederlage seit Januar – seit dem Ausscheiden im Ligacup gegen Guingamp, den Tabellenletzten der Ligue 1.

Der Trainer steht in der Kritik. Ein Rauswurf droht nach übereinstimmenden Medienberichten wohl (noch) nicht.

Doch der Deutsche müsse sich neu erfinden, neu positionieren, was die vielen Baustellen im Klub betrifft. Sein wichtigster Auftrag: die Herzen der Fans zurückzuerobern!

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