Trotz Sieges: BVB verliert Tabellenführung

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Deutschland,

Der Verlust der Tabellenführung war allenfalls ein Randthema. Zu gross war die Freude beim BVB über das 3:1 gegen Stuttgart. Schliesslich gab es in Dortmund zuletzt nur wenig zu feiern. Der Erfolg gibt Mut für den Titelkampf mit dem FC Bayern.

Gewonnen und trotzdem verloren: Dortmund ist nicht mehr Tabellenführer. Foto: Bernd Thissen
Gewonnen und trotzdem verloren: Dortmund ist nicht mehr Tabellenführer. Foto: Bernd Thissen - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Den negativen Trend gestoppt, aber die Tabellenführung verloren - Borussia Dortmund rangiert erstmals seit 161 Tagen nicht mehr an der Spitze der Fussball-Bundesliga.

Der Freude über das hart erkämpfte 3:1 (0:0) gegen den VfB Stuttgart tat das jedoch keinen Abbruch.

Trotz des starken Regens und stürmischen Windes tanzten die BVB-Profis nach dem Schlusspfiff ausgelassen vor der Südtribüne und liessen sich von den Fans feiern. Dass der punktgleiche FC Bayern aufgrund der besseren Tordifferenz vorbeizog, liess Kapitän Marco Reus kalt: «Das ist mir wurst. Entscheidend ist, wer am Ende oben ist. Nach wie vor ist alles offen.»

Ähnlich wie der Nationalspieler reagierte auch Sebastian Kehl betont gelassen auf den Führungswechsel. «Im Moment ist es egal, ob wir auf Platz eins oder zwei stehen. Wir haben es noch selbst in der Hand», sagte der Lizenzspielerchef des BVB wohl auch mit Blick auf das direkte Duell beider Teams am 6. April in München.

Nach zuletzt nur einem Sieg in acht Pflichtspielen war die Freude über das 3:1 grösser als der Ärger über den Verlust der Tabellenführung. «Natürlich geht das auch an uns nicht spurlos vorbei», kommentierte Reus bei «Sky» in Anspielung auf die dürftige Bilanz der vergangenen Wochen. Erleichtert fügte er an: «Deshalb war es wichtig für uns zu gewinnen - für das Selbstvertrauen, für die Fans.»

Lange Zeit drohte der nächste Rückschlag. Spätestens nach dem Kopfballtreffer von Marc-Oliver Kempf (71.), der die Dortmunder Führung durch Marco Reus (62./Foulelfmeter) egalisierte, dürfte es für einige BVB-Profis ein Déjà-vu gegeben haben. Doch Paco Alcácer und Christian Pulisic (90.+2) sorgten für den gerechten Lohn und knackten das Stuttgarter Bollwerk. Lucien Favre atmete tief durch: «Sie haben einen gigantischen Bus parkiert», kommentierte der BVB-Coach in Schweizer Mundart, «wir haben alles versucht und es peu á peu geschafft.»

Doch die Leichtigkeit, mit der die Borussia noch in der Hinrunde Tore erzielt hatte, ist noch immer nicht zurück. Zum Schluss der Partie musste die für die Dortmunder eigentlich untypische Brechstange herhalten, um den Sieg zu erzwingen. «Das Wichtigste war, dass wir an uns geglaubt haben. Mit dem Wetter, mit dem Wind. Das war brutal heute», sagte Reus.

Wirklich enttäuscht wirkten die Schwaben trotz der Niederlage nicht. Schliesslich waren sie einem Coup zum Greifen nahe. «Um hier bestehen zu können, brauchst du auch ein bisschen Glück. Das hatten wir heute nicht, weil Alcácer der Ball beim 2:1 vor die Füsse fällt. Das brachte uns um den Lohn für eine leidenschaftliche Vorstellung», befand VfB-Trainer Markus Weinzierl.

Obwohl der Abstand des Tabellen-16. auf den vor ihm liegenden FC Augsburg auf drei Zähler anwuchs, wertete Torschütze Kempf die Vorstellung als ermutigend: «Das war eine ordentliche Leistung. Jeder hat sich reingeschmissen. So müssen wir weitermachen.» Ähnlich sah es der ehemalige Dortmunder Gonzalo Castro: «Wir sind auf einem guten Weg.»

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