FC Winterthur: Geschäftsführer empört über Sexismus-Banner
Das Spiel zwischen Winterthur und Schaffhausen (3:2) wird von einem Sexismus-Eklat überschattet. Winti-Geschäftsführer Andreas Mösli ist mächtig sauer.
Das Wichtigste in Kürze
- Winterthur gewinnt das letzte Spiel in der Challenge League gegen Schaffhausen mit 3:2.
- Die Schaffhausen-Fans sorgen mit einem Transparent für einen Skandal.
- Winti-Geschäftsführer Andreas Mösli ist fassungslos.
- Die Liga wird aktiv, der Fall geht an die Disziplinarkommission.
Dieser Eklat schockt die Fussball-Schweiz. Im gestrigen Challenge League Spiel zwischen Winterhur und dem FC Schaffhausen (3:2) kommt es zu einem Skandal. «Winti Fraue figgä und verhaue», steht tatsächlich auf einem Transparent im Schaffhausen-Sektor geschrieben.
Der Aktion vorausgegangen war ein harmloses Transparent der Winti-Fans. Dort stand, dass die Winti-Frauenmannschaft mehr Fans habe, als der FC Schaffhausen.
Andreas Mösli, Geschäftsführer des FC Winterthur nimmt im Interview Stellung.
Nau: Was sagen Sie zum sexistischen Plakat der Schaffhausen-Fans?
Andreas Mösli: Ich bin seit 2002 Winti-Geschäftsführer. Aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Ich bin schockiert. Diese Aktion ist unterste Schublade. Die Fans können ruhig etwas provozieren. Das geht aber definitiv zu weit.
Nau: Wie haben Sie reagiert, als Sie das Plakat sahen?
Andreas Mösli: Während der Pause waren wir an der Sicherheitssitzung. Kurz danach habe ich den Banner entdeckt. Weil Wörter mit gelber Farbe geschrieben waren, konnte ich die Botschaft, wie einige andere auch, zuerst nicht genau lesen. Danach haben wir aber sofort veranlasst, das Transparent abzuhängen. Es hing vielleicht zehn Minuten.
Nau: Wie waren die Reaktionen auf das Transparent?
Andreas Mösli: Sogar Schaffhauser Fans kamen im Anschluss an die Partie zu mir und sagten, dass sie sich für diese Aktion schämen. Es sei nicht das erste Mal, dass ihre Fans für negative Schlagzeilen sorgen. Deshalb schauen einige die Spiele auch nicht mehr bei den Anhängern.
Nau: Nehmen Sie mit Schaffhausen jetzt Kontakt auf? Wie gehts weiter?
Andreas Mösli: Wir verurteilen die Aktion scharf und werden den FC Schaffhausen mit Sicherheit noch kontaktieren. Ich weiss nicht, ob so etwas strafrechtlich relevant ist. Das wird sich zeigen. Sollte es so sein, ziehen wir eine Anzeige gegen Unbekannt in Betracht. Beim nächsten Heimspiel wird es deshalb verschärfte Sicherheitskontrollen geben. Wir werden wohl jedes Transparent einzeln kontrollieren müssen. Es ist sehr schade, müssen wir uns mit solchen Angelegenheiten rumschlagen.
Nau: Die Winti-Fans haben rasch darauf reagiert.
Andreas Mösli: Ja. Das ist toll. Unsere Fans sprayten spontan ein Plakat. Der FC Winterthur verachtet frauenfeindliche und sexistische Äusserungen.