Xherdan Shaqiri sorgt in der Nati selbst in Abwesenheit für Probleme
Das Wichtigste in Kürze
- Xherdan Shaqiri sorgt selbst in Abwesenheit für Debatten rund um die Schweizer Nati.
- Der Liverpool-Star bekommt von Granit Xhaka sogar das Captain-Amt angeboten.
- Geholfen hat er mit seiner Weigerung aber weder sich noch seinem Land.
Hätte, wäre, wenn – die Abwesenheit von Xherdan Shaqiri sorgt angesichts des 1:1 der Nati gegen Irland für Debatten. Ob die Elf von Trainer Vladimir Petkovic mit dem Liverpool-Kicker erfolgreich gewesen wäre? Zweifelhaft, angesichts der zahlreichen Probleme, die das Spiel auf der Grünen Insel aufzeigte.
Da wäre das unpräzise Passspiel im Angriffsdrittel, mit dem sich die Nati zahlreicher guter Chancen beraubt. Oder die Ungenauigkeit im Abschluss, etwa bei Ricardo Rodriguez oder Breel Embolo. Oder die Tatsache, dass es ein Abwehrspieler ist, der das einzige Schweizer Tor schiessen muss.
Gesprochen wird aber – wohl auch intern – vor allem über Shaqiri, seine Abwesenheit und das Chaos, das daraus folgt. Und das muss Petkovic auch seinem Captain verdanken, denn Granit Xhaka bringt Shaq selbst ins Gespräch. Denn der soll vor allem deshalb nicht angereist sein, weil Petkovic Xhaka statt ihn zum Spielführer machte.
Xherdan Shaqiri erhält das Captain-Amt geschenkt
«Wenn er wirklich darum ein Problem hat, dann darf er das Captain-Bändeli gerne haben», so Xhaka. Damit schickt der Arsenal-Star das falsche Signal in Richtung Shaqiri. Zumal die Captain-Binde faktisch ja noch bei Stephan Lichtsteiner liegt.
Den bot Petkovic zuletzt aber gar nicht mehr auf, was die Captain-Frage umso brennender macht. Denn Shaqiri hat Argumente – er ist erfahrener als Xhaka, sowohl in Sachen Länderspiele wie auch dem Alter nach. Aber mit seiner Weigerung, gegen Irland und Gibraltar anzureisen, hat Shaqiri seinem Standing nicht geholfen.
Xhaka wird auch gegen Gibraltar als Captain der Schweizer Nati auflaufen. Dass Xherdan Shaqiri kurzfristig doch noch anreist, darf bezweifelt werden. Und wenn der Nati gegen den Fussball-Zwerg der nötige Pflichtsieg gelingt, wird die Shaqiri-Debatte im Sande verlaufen.
Shaqiri verdient die Kapitänsbinde nicht
Geht aber gegen Gibraltar etwas schief – oder misslingt gar die EM-Qualifikation – werden viele in Shaqiri den Schuldigen sehen. Ob gegen Irland mit dem Liverpool-Star mehr gelungen wäre, ist hinfällig. Geholfen hat das Theater um seine Abwesenheit aber sicher nicht.
Die Frage muss gestellt werden, ob Xherdan Shaqiri sich als Captain würdig erwiesen hat. Denn die Führungsrolle ist mit Verantwortung – und einer Vorbildfunktion – verbunden. Allzu vorbildlich ist es aber nicht, sich vor der EM-Qualifikation einfach zu verstecken.