YB aufgepasst: Ist St. Gallen jetzt gar ein Meisterkandidat?
Wer hätte das gedacht? Nach sieben Runden grüsst der FC St. Gallen von der Tabellenspitze. Spielen die Espen gar um den Titel? Das sagt Nau.ch.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem 2:1-Sieg über YB hat der FC St. Gallen die Tabellenspitze übernommen.
- Kann das Team von Trainer Peter Zeidler um den Titel spielen?
- Nau-Chefredaktor Zbinden und Fussball-Chefreporter Wettstein sind geteilter Meinung.
Micha Zbinden, Chefredaktor Nau.ch
Die Jahrestabelle lügt nicht. Und da steht der FC St. Gallen nach überragender Rückrunde und dem Traumstart in der neuen Saison (mit sieben Punkten Vorsprung auf YB) auf Platz 1. Klar, damit kann sich keiner was kaufen.
Was FCSG-Präsident Matthias Hüppi in der Ostschweiz aufgebaut hat, verdient aber grossen Respekt. Hüppi setzt auf Kontinuität. Gemeinsam mit Sportchef Alain Sutter und Trainer Peter Zeidler geht er unbeirrt seinen Weg.
Mit Erfolg: Hüppis Leidenschaft überträgt sich auf die Fans. Es herrscht Euphorie in der Ostschweiz. Wer den Lauf des FCZ in der letzten Saison miterlebt hat, der weiss, wie das enden kann...
Und auch der FCSG, der neuerdings über ein breites Kader verfügt, ist ein solch verschworener Haufen. Möglich, dass das Team nach der Verletzung von Fabian Schubert jetzt noch enger zusammenrückt.
Fakt ist: Niemand tritt in St. Gallen bei diesem fanatischen Publikum gerne an. Der klare Titelfavorit YB wird den FC St. Gallen (und natürlich weiterhin den FCB) auf die Rechnung nehmen müssen. Diese Espen sind heiss!
Mischi Wettstein, Fussball-Chefreporter Wettstein
Bei allem Respekt für die gute Arbeit, die in St. Gallen geleistet wird: Den FC St. Gallen als Meister kann ich mir nicht vorstellen. Wie soll eine Mannschaft die Meisterschaft gewinnen, wenn sie zweimal hintereinander den Cupfinal verliert? Nein, da fehlt mir dann schon das absolute Winner-Gen!
Nur weil man YB zu Hause besiegt hat, ist man noch längst kein Titel-Kandidat. Bitte nicht vergessen, dass bei den Bernern am Schluss noch gerade neun Spieler auf dem Feld standen... Das relativiert den Sieg der Grün-Weissen dann doch etwas, oder? Dieser Sieg war bei weitem keine Machtdemonstration.
Der Spielstil von Trainer Peter Zeidler ist sehr kraftintensiv und wird automatisch Bremser bekommen. Dieses leidenschaftliche Gegenpressing kann kein Team der Welt eine ganze Saison lang durchziehen.
Und um Meister zu werden, müsste der FCSG über mehr Mentalitätsspieler wie Lukas Görtler verfügen. Ein Görtler, übrigens mein absoluter Lieblingsspieler in St. Gallen, reicht nicht, um Meister zu werden.
Ich traue St. Gallen den dritten Cupfinaleinzug in Serie zu. Der Meister-Chübel geht diese Saison aber nach Bern.
Die Jahrestabelle: 1. St. Gallen 25 Spiele/49 Punkte. 2. YB 25/42. 3. FCZ 25/38. 4. Luzern 24/37. 5. FCB 24/35. 6. Lugano/Servette 25/33. 8. Sion 25/31. 9. GC 25/29.