YB: Das spricht dafür, dass die Berner doch noch Meister werden
Nach drei Siegen in Folge ist YB wieder in Tuchfühlung mit dem Leader-Trio. Und es spricht einiges dafür, dass der Meister doch noch um den Titel mitspielt.
![YB](https://c.nau.ch/i/r9O4q3/900/yb.jpg)
Das Wichtigste in Kürze
- YB macht Boden auf Leader Basel gut, der Rückstand beträgt noch sechs Punkte.
- Plötzlich scheinen die Berner um Trainer Contini wieder Titel-Anwärter zu sein.
- Nau.ch liefert sieben Gründe, die dafür sprechen.
Drei Siege, 13 erzielte Tore: YB blickt auf eine äusserst erfolgreiche Woche zurück. Weil die Konkurrenz patzt, ist das Contini-Team plötzlich wieder in Schlagdistanz zur Tabellenspitze. Und man sollte es wieder als Meister-Kandidaten auf der Rechnung haben – aus diesen sieben Gründen:
1. Die Neuen schlagen ein
Der zuletzt viel kritisierte Sportchef Steve von Bergen darf sich für die Winter-Einkäufe auf die Schulter klopfen: Rayan Raveloson und Christian Fassnacht stehen bereits bei je zwei Toren. Stürmer Chris Bedia traf sogar schon dreimal.
Alle drei überzeugen vor allem bei den Gala-Auftritten gegen Yverdon (6:1) und Sion (5:1). Raveloson mit seiner starken Präsenz, Fassnacht mit seinem unermüdlichen Einsatz und Bedia mit seiner Effizienz.
Alles Eigenschaften, die dem Meister zuletzt gefehlt haben.
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2. Die «Altlasten» sind weg
Mit Cheikh Niasse, Silvère Ganvoula, Patric Pfeiffer und Meschack Elia haben vier Spieler YB im Winter verlassen. Abgänge, die man offenbar gut verkraften kann.
Niasse war bekannt dafür, es mit Regeln und Vorgaben nicht so genau zu nehmen. Ein Beispiel? Vergangenen Oktober musste er 18'000 Stutz Busse zahlen, weil er ohne Führerschein unterwegs war. Sein Abgang schadet der Teamchemie offenbar nicht.
![Cheikh Niasse](https://c.nau.ch/i/WwrAJ1/900/cheikh-niasse.jpg)
Und mit Ganvoula konnte man einen Stürmer verkaufen, der seit September nur ein einziges Liga-Tor erzielte. Auch sein Tor in der Champions League gegen Atalanta half den Bernern nicht weiter. Mit Bedia ist man da besser bedient.
![Silvère Ganvoula](https://c.nau.ch/i/qeODpn/900/silvere-ganvoula.jpg)
3. Der verspätete Trainer-Effekt
In den ersten vier Spielen unter Giorgio Contini holte YB keinen Sieg. Nicht ein einziges Tor wollte den Bernern gelingen. Nur Marvin Keller, den der Neo-Trainer zur Nummer 1 beförderte, wusste restlos zu überzeugen.
![YB](https://c.nau.ch/i/zoO4ex/900/yb.jpg)
Mittlerweile scheinen die Ideen von Contini zu fruchten: YB spielt wieder offensiv und schnörkellos, die Fans im Wankdorf haben wieder Grund zum Jubeln. Der Trainer-Effekt scheint doch noch eingetroffen zu sein – lieber spät als nie.
4. Der Leader-Fluch hält an
Wer die Tabelle in der Super League anführt, der gewinnt nicht mehr. Das hat sich in dieser Saison bereits mehrfach bestätigt. So auch am Sonntag, als Leader Basel in Genf 1:2 verliert.
Damit hat YB auf Rang eins nur noch sechs Punkte Rückstand. Und das bei immerhin 15 ausstehenden Spielen.
5. Keine Dreifach-Belastung mehr
Sang- und klanglos, mit null Punkten, hat man sich aus der Champions League verabschiedet. Dass man sich jetzt voll und ganz auf Meisterschaft und Cup fokussieren kann, ist ein Segen. Die acht europäischen Spiele schienen YB nicht gut zu bekommen. Zudem sind die vielen Verletzten zurück.
![YB](https://c.nau.ch/i/ezOAJw/900/yb.jpg)
6. Das Schlachten-Glück ist zurück
Ein abgefälschter Schuss gegen Yverdon und keine Rote Karte gegen Keller: YB hat das Wettkampfglück auf seiner Seite. Das war in der Vorrunde bei weitem nicht der Fall. Oft fehlte dem Meister am Ende das berühmte Quäntchen Glück zum Sieg.
7. Das Rest-Programm ist machbar
Zehn Spiele sind bis zur Liga-Aufteilung noch zu absolvieren. Auf fast alle vermeintlich schwierigen Gegner treffen die Berner zu Hause. Lugano, Lausanne, St. Gallen und der FCZ reisen allesamt noch ins Wankdorf.
Die zwei wohl schwierigsten Aufgaben hat die Contini-Elf in Basel und bei Servette zu meistern. Auch die Partie beim FC Luzern Mitte April dürfte kein Spaziergang werden.
Aber sollte YB die Form der letzten Woche konservieren können, müssen sich die anderen Meister-Kandidaten warm anziehen.