YB: Jean-Pierre Nsame sauer über seine Einsatzzeiten
Bei Wintermeister YB herrscht nach dem 3:1 gegen Ouchy nicht Friede, Freude, Eierkuchen: Stürmer-Star Jean-Pierre Nsame ist sauer über seine Einsatzzeiten.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim 3:1 gegen Lausanne-Ouchy kommt Jean-Pierre Nsame erneut nur zu einem Teileinsatz.
- Das passt dem 30-jährigen Kameruner überhaupt nicht, wie er erklärt.
- Nsame fehlen noch zwei Tore zum Super-League-Rekord von Marco Streller.
Jean-Pierre Nsame ist bei YB nicht nur für seine Torgefährlichkeit bekannt. Der 30-jährige Stürmer beweist auch häufig seinen Teamgeist. Er bedankt sich bei Toren stets direkt beim Vorlagengeber. Oder er schenkt Sturmkollege Silvere Ganvoula gegen Luzern sogar einen Penalty, damit dieser endlich mal wieder trifft.
In der Super League steht Nsame bereits wieder bei neun Treffern. In der ewigen Tabelle der Super League (seit 2003) fehlen ihm noch zwei zum Rekord von Marco Streller. Die FCB-Legende liegt mit 111 noch genau zwei Tore vor dem YB-Knipser. Doch gestern ist Jean-Pierre Nsame offenbar der Kragen geplatzt.
Der 30-Jährige sitzt beim 3:1-Sieg gegen Lausanne-Ouchy zu Beginn auf der Bank. Trainer Raphael Wicky setzt zu Beginn auf den Dreimannsturm Ganvoula, Males und Monteiro. Und das mit Erfolg: Alle drei treffen oder legen ein Tor auf. Nsame kommt nach rund einer Stunde zu einem Teileinsatz, bleibt aber ohne Scorerpunkt.
Im Interview mit «Le Matin» erklärt der Stürmer danach: «Zuerst bin ich glücklich für das Team und für den Sieg. Aber ich bin auch wütend, wirklich wütend! Welcher andere Spieler, der so viel für den Verein getan hat und sich fit fühlt, wäre mit dieser Situation einverstanden?»
Nsame: «Welcher andere Stürmer würde das akzeptieren?»
Als Argument nimmt Jean-Pierre Nsame nicht auf die torreiche Vergangenheit Bezug. Sondern auf seine Torquote: Der Nationalspieler Kameruns trifft alle 100 Minuten für YB. «Es macht mich stolz, jede Saison so regelmässig zu treffen. Aber noch einmal: Welcher andere Stürmer würde es akzeptieren, in meiner Situation so viel Zeit auf der Bank zu verbringen?»
Für den Meistertorschützen von 2018 ist die Situation «nicht logisch». Aber habe nicht den Charakter, um deswegen Ärger zu machen. Gut möglich, dass es für dieses Interview aber durchaus noch ein kritisches Wort von Seiten YB geben wird.
Seine Zukunft sieht der 109-Tore-Mann aber trotz auslaufendem Vertrag trotzdem in Bern: «Solange YB mich will, mache ich weiter – natürlich.» Zudem hat er Strellers Rekord weiter fest im Blick: «Die Schweiz ist meine zweite Heimat. Daher bedeutet dieser Rekord wirklich etwas für mich.»