YB: Neues Buch ehrt Lebenswerk von Kultfigur «Hene» Minder
Für YB-Fans ist er Kult, für die Spieler hat er immer ein offenes Ohr. «Hene» Minder (77) ist seit über 30 Jahren Teil des Klubs. Nun erscheint «sein» Buch.
Das Wichtigste in Kürze
- Heinz «Hene» Minder ist seit 1987 bei YB in verschiedenen Funktionen tätig.
- Der 77-Jährige spielte selbst als Kind aktiv bei YB.
- In den letzten 34 Jahren war er oft im Hintergrund, nun widmen ihm zwei Autoren ein Buch.
«Einen lieben Kerl wie Minder ‹Hene› gibts weltweit nämlich ‹süsch e keine›.» Dieser Teil eines Gedichts schrieb ein Arbeitskollege von «Hene» Minder vor 14 Jahren zu seiner Pensionierung.
Den Weg an die Öffentlichkeit findet es ab morgen Mittwoch im Buch «‹Hene› Minder – mein Leben, mein YB». Die Autoren des Buches sind Bettina Hahnloser und Urs Frieden*.
Heinz Minder kommt 1943 in Bern zur Welt. Er wächst an verschiedenen Orten in der Bundesstadt auf und «schuttet» von klein auf für sein Leben gern.
«Henes» Vater Ernst spielt für YB und ist danach in diversen Funktionen im Klub tätig. Er ermöglicht es auch, dass klein Heinz mit zehn Jahren Zeuge des «Wunders von Bern» wird. Er amtet beim legendären Duell Deutschland - Ungarn als Ballbub.
Im gleichen Alter fängt «Hene» bei YB mit «schutten» an. Doch er hat mässig Talent, bringt es auf keinen grünen Zweig, amtet als Erwachsener als Trainer im Regionalfussball.
Unzählige Funktionen ab 1987
Dann 1987, YB hatte gerade den Cup gewonnen, startet er bei Gelbschwarz sein Abenteuer, das bis heute anhält. Reservemasseur, Betreuer der ersten Mannschaft, Betreuer der Schiedsrichter, und, und, und.
Als «sein» YB in den 90er-Jahren finanziell darbte und «sogar die Bananen halbiert werden mussten», war «Hene» zur Stelle. Zusammen mit seiner grossen Liebe und Frau «Sile» zog er eigens einen Fanshop hoch.
Als das Gröbste überstanden war, kam das Exil im Neufeld-Stadion. Die schönste Zeit für «Hene» bei YB. «Auf der ganzen Welt gibt es wohl keinen nationalen Club, der je vor einem Chalet mit Geranien gespielt hat.»
Längst zurück im «Wanki», wie «Hene» das Wankdorf-Stadion liebevoll nennt, konnte er 2018 den lang ersehnten ersten Titel feiern. «Ich stand dort, als wäre ich unter Drogen.»
Der spezielle Draht zu «Wolf»
Drei Meister- und ein Cuptitel später ist «Hene» bei YB noch immer in eine 30-Prozent-Pensum angestellt. Er ist für die Sammelaktionen, Autogrammkarten und Einlauf-Kids zuständig.
Letztere gibt es seit Ausbruch der Pandemie nicht mehr. «Hene» fehlen sie «unglaublich diese Kinder». Schritt für Schritt will er nun seine Ämter abgeben, aber an den Einlauf-Kids, an denen hängt er richtig.
Unzählige Spieler und Trainer hat er über die Jahrzehnte kommen und gehen sehen. Herausstechen tut dabei Marco Wölfli. «Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass er für mich wie ein Sohn war», so «Hene».
«Wolf», der in Bern Legenden-Status hat, gibt das Kompliment zurück. «Der ‹Hene›, das ist die richtige Legende.»
*Sowohl Bettina Hahnloser, wie auch Urs Frieden sind Journalisten und Kommunikationsberater in Bern. Frieden arbeitet als Ausbildner bei Nau.ch.