Fussball-Talk: YB-Vanetta und FCB-Abascal haben keine Zukunft!
Das Wichtigste in Kürze
- Der FCZ gewinnt auch in St. Gallen (2:1), YB verliert in Lugano (1:3).
- Für GC ist nach dem 0:1 gegen Sion Abstiegskampf angesagt.
- Nau-Chefredaktor Zbinden und Fussball-Chefreporter Wettstein im Gespräch.
Nau.ch: Nach dem letzten Spiel gegen Luzern geht der FCZ mit dem Chübel aufs Schiff.
Mischi Wettstein: Zurecht! Sportlich läuft der FCZ ja schon längst über Wasser, es glückt ihnen auch in St. Gallen (2:1-Sieg) alles. Deswegen fahren sie jetzt wohl mit dem Schiff auch noch über den Zürisee ...
Nau.ch: Weniger zu feiern hat YB. Die Gegentore beim 1:3 in Lugano waren Slapstick. Was ist mit Captain Fabian Lustenberger, dem beim 1:1 ein fataler Fehler unterlief, los?
Micha Zbinden: Halt! Wie schwierig eine Rückkehr nach einem Achillessehnen-Riss ist, hat man bei Jean-Pierre Nsame gesehen, der kaum einen Ball mehr gesehen hat. «Lusti» hingegen hat bei seinem Comeback gespielt, als sei er nie weggewesen. Dass er nun auf dem Holperplatz im Cornaredo stolpert, kann Mal passieren. Er ist für mich grundsätzlich weiter der beste Abwehrchef der Liga.
Wettstein: Da lege ich bereits mein Talk-Veto ein. Der beste Abwehrchef spielt immer beim Meister, also ist es Mirlind Kryeziu. Ich hoffe aber, dass man spätestens nach dem Lugano-Spiel in Bern merkt, dass Matteo Vanetta nicht der richtige Trainer für die nächste Saison ist. Ich habe persönlich nichts gegen ihn, aber die Resultate sprechen halt eine deutliche Sprache. Das genau gleiche gilt übrigens für FCB-Trainer Guillermo Abascal.
Nau.ch: Bleiben wir noch rasch bei Nsame. Kehrt der Torjäger im Sommer zu YB zurück?
Zbinden: Ich würde mir eine Rückkehr von Nsame wünschen. Er ist ja mit Venedig praktisch abgestiegen und die Serie A ist wohl eine Nummer zu gross. YB könnte dann für Jordan Siebatcheu (22 Saisontore!) noch eine fette Ablösesumme einstreichen. Und noch einen Stürmer aus dem Ausland holen.
Nau.ch: Zum Abstiegskampf. Mittendrin statt nur dabei ist plötzlich wieder GC.
Wettstein: Ich sass gestern in der ersten Halbzeit im Stadion. Ich habe keine Sekunde gespürt, dass es bei GC gegen Sion um den Barrageplatz geht. Es war eher ein Sonntagsspaziergang im Letzi. Das ist gefährlich.
Wer muss in die Barrage?
Zbinden: Und dann bist Du gestern ja auch noch nach Luzern ans Spiel gefahren ...
Wettstein: Genau. Und es hat sich gelohnt: Der FCL hat gegen Servette richtig gebrannt. Der 4:0-Sieg ist zwar etwas zu hoch ausgefallen, aber ich traue Trainer Mario Frick und seinem FCL den achten Platz durchaus noch zu.
Nau.ch: Micha, erzähl uns zum Schluss bitte rasch das Fussballmärchen von Deinem FC Breitenrain.
Zbinden: Gerne. Es ist nämlich der pure Wahnsinn, was sich gerade im Berner Quartier Breitenrain abspielt: Der Verein steht unmittelbar vor dem Aufstieg in die Challenge League. Dank einem Traumtor gegen Etoile Carouge in der letzten Minute (Video unten) führen die «Breitschler» vier Runden vor Schluss mit vier Punkten Vorsprung auf Bellinzona, welches am Samstag nach Bern reist. Ich bin mit dem Verein sehr verbunden, weil ich dort jahrelang selbst gekickt habe.
Nau.ch: Und, könnte der kleine FC Breitenrain dann auch in der Challenge League spielen?
Zbinden: Es sieht ganz danach aus. Der Erstklassierte steigt direkt auf. Und YB würde «Breitsch» im Wankdorf spielen lassen, welches gleich daneben liegt. Dafür würde YBs U21 auf den Spitalacker ziehen. Eine sehr noble Geste von YB!